Krypto-Währungen: Bitcoin Core 0.16.0 bringt volle Unterstützung für Protokoll-Erweiterung Segwit
Die Protokollerweiterung Segregated Witness (Segwit) findet nun zur Gänze ihren Weg in die wichtigste Bitcoin-Wallet Bitcoin Core. Das könnte der bislang wenig durchschlagenden Skalierungslösung neuen Auftrieb geben.
Mit der Version 0.16.0 unterstützt Bitcoin Core, der Referenzclient für die Kryptowährung Bitcoin, die Protokoll-Erweiterung Segregated Witness (Segwit) in der Kommandozeile wie der Bedienoberfläche. Neue Adressen werden von der Software standardmäßig im Segwit-kompatiblen Format Pay to Script Hash erzeugt (P2SH), teilte Entwickler Wladimir J. van der Laan mit. Ebenfalls lassen sich aber auch neue Adressen im Segwit-nativen Format Bech32 erzeugen.
Segregated Witness war ursprünglich nur als ein Sicherheitsupdate gedacht, wurde dann aber zu einer Lösung für das Skalierungsproblem des Bitcoins erhoben. Vergangenes Jahr wurde das Update eingeführt. Die Signaturdaten einer Bitcointransaktion werden dabei separiert von den Transaktionsinformationen eingetragen; das verschlankt Transaktionen, von denen so mehr in einem der Datenblöcke der Bitcoin-Blockchain Platz finden. Das Blockgrößenlimit von einem Mbyte muss damit nicht angefasst werden, um zusätzliche Kapazitäten zu schaffen.
Unterstützung für Segwit wächst
Bislang findet SegWit allerdings nur bei rund 18 Prozent aller Transaktionen Anwendung, was an mangelnder Unterstützung durch lokal laufende Wallet-Software sowie durch Wallet-Anbieter und Börsen liegen dürfte. Entsprechend ist es auch nicht das Verdienst von Segwit, dass die Transaktionsgebühren, die im Dezember und Januar Höchststände erreichten, derzeit wieder niedriger liegen. Grund wird eher das generell gesunkene Transaktionsaufkommen sein.
Der bedeutendende Bitcoindienstleister Coinbase hat vergangene Woche aber angekündigt, das Feature in seine Wallets zu implementieren. Auch die Börse Bitfinex unterstützt Segwit seit vergangener Woche. Mit der zusätzlichen Unterstützung durch den Referenzclient könnte die Zahl an Segwit-Transaktionen nun deutlich zunehmen – und damit vielleicht auch einen spürbaren Beitrag zur Behebung der Skalierungsprobleme des Bitcoins leisten.
Replace by fee als Standard
Daneben bringt die Version 0.16.0 auch neue Features wie die per Default aktivierte Funktion "Replace by fee“. Damit wird eine Transaktion als ersetzbar gekennzeichnet: Das ist nützlich, wenn eine Zahlung wegen zu geringer Transaktionsgebühren auch nach längerer Zeit nicht vom Netzwerk nicht verarbeitet wird. Der Nutzer kann dann eine zweite Transaktion mit höheren Gebühren von der gleichen Input-Adresse losschicken, die dann hoffentlich angenommen wird und die erste ersetzt.
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(axk)