Bitcoins kaufen - so geht's

Wer hat inzwischen nicht von der Kryptowährung "Bitcoin" gehört? Wir zeigen Ihnen, wie Sie selbst in den Bitcoin-Handel einsteigen können.

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Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Cornelia Möhring
Inhaltsverzeichnis

Vor allem Anfang 2018 war in den Medien immer häufiger die Rede von Bitcoins. Dabei handelt es sich um eine Kryptowährung. Das bedeutet, dass diese Währung nur digital existiert. Wir zeigen Ihnen, wie Sie selber Bitcoins kaufen und verkaufen können. Dabei sollten Sie jedoch beachten, dass die Investition in Bitcoins genauso unsicher ist wie eine Investition an der Börse. Beides basiert auf Wechselkursen, die schwanken oder sogar zum Totalverlust führen können.

Im Jahr 2008 erfand eine Organisation, die unter dem Pseudonym Satoshi Nakamato arbeitet, den Bitcoin - kurz BTC. Diese Gruppe rief dazu auf, mit einem leistungsfähigen Computer die ersten Bitcoins zu erstellen durch das sogenannte "Minen". Dabei löst der Computer diverse Algorithmen, um Bitcoins zu erzeugen. Als Belohnung erhält der Miner selbst einen Anteil an Bitcoins. Inzwischen ist es aber nur noch für Personen mit außergewöhnlich leistungsfähigen Rechnern lohnenswert, Bitcoins zu erzeugen, da die Stromkosten die tatsächliche Ausbeute an Bitcoins vom Wert her übersteigen.

Bitcoins sind eine Kryptowährung. Das heißt, dass man diese Währung im Internet wie eine reguläre Währung benutzen darf. Allerdings existiert eine Kryptowährung komplett digital, also ohne physische Geldstücke. Eine solche Währung wird zudem nicht von einem einzelnen Finanzinstitut verwaltet und ist auch nicht regierungsgebunden.

Jede einzelne Bitcoin-Transaktion hat eine sogenannte Bitcoin-Adresse mit einer festgesetzten Länge von 27 bis 34 Zeichen. Über diese lange Zeichenkombination kann jede einzelne Bitcoin-Transaktion ganz genau identifiziert werden kann. Die Gesamtheit der Bitcoins ist übrigens auf etwa 21 Millionen Stück beschränkt.

Bitcoins basieren auf dem Prinzip der Blockchain. Blockchains sind auf Transaktionen ausgelegte Datenbanken. Eine ausführliche Erklärung zu Blockchains finden Sie hier.

Bitcoins werden an diversen Stellen im Internet verkauft. Es gibt also nicht eine einzelne Bitcoin-Börse. Die größte deutsche Plattform zum Kauf von Bitcoins ist bitcoin.de. Dort können Sie sich ein Konto erstellen. Dieses wird dann mit einem Bitcoin-Wallet verknüpft. Das ist eine Art digitale Geldbörse, in der Ihre Bitcoins aufbewahrt werden. So können Sie schnell und einfach auf Ihr digitales Geld zugreifen. Transaktionen von Bitcoins werden zwar über Online-Plattformen veranlasst, laufen danach aber über Online-Banken, wie etwa die Fidor Bank ab.

Es gibt übrigens verschiedene Arten seine Bitcoins in einem Wallet aufzubewahren. Vom Desktop-Wallet, über das Online-Wallet bis hin zum Paper-Wallet ist alles vorhanden. Beim Desktop-Wallet werden Ihre Bitcoins über einen Desktop-Klienten verwaltet. Beim Online-Wallet liegt Ihr Wallet auf einem Server. Beim Paper-Wallet liegt Ihnen ein QR-Code vor, der die Bitcoin-Adresse wiederspiegelt.

Bei Seiten wie bitcoin.de oder Anycoin Direct müssen Sie zuerst ein Nutzerkonto erstellen. Hier ist es notwendig, dass Sie Ihre E-Mail-Adresse und persönlichen Daten verifizieren lassen. Die Verifizierung der persönlichen Daten erfolgt per Video- oder Post-Ident-Verfahren. Dies kann also ein paar Tage in Anspruch nehmen.

Danach geben Sie eine Zahlungsmethode, wie etwa ein Lastschriftverfahren per SEPA-Überweisung oder PayPal, an. Es findet dann eine Überweisung von einem sehr geringen Betrag auf Ihr echtes Bankkonto statt, um dieses zu verifizieren. Manche Websites bieten auch Gutschein-Codes an, mit denen Sie Bitcoins erhalten oder verschenken können.
Nachdem Ihr Konto verifiziert ist, können Sie nach Belieben Bitcoins kaufen und verkaufen - ganz bequem von Ihrem Wallet aus.

Natürlich nehmen längst nicht alle Online-Shops Bitcoins oder andere Kryptowährungen an. Allerdings gibt es einige Anbieter, die diese Zahlungsmöglichkeit zulassen. So kann man einige Online-Angebote schon mit Bitcoins bezahlen. Außerdem bieten viele Lieferdienste eine Zahlung mit Bitcoins an. Auch viele Anbieter von Online-Spielen haben diese Zahlungsmöglichkeit implementiert. Inzwischen nimmt die Zahl der Anbieter allerdings wieder ab.

Inzwischen gibt es in manchen Ländern schon Bitcoin-Automaten, die ähnlich wie reguläre Geldautomaten funktionieren. Sogar in Deutschland bieten einige Restaurants an, dort mit Bitcoins zu zahlen. Wie viele Bitcoins man für einen tatsächlichen Gegenwert in Euro bezahlt, ist natürlich vom aktuellen Bitcoin-Kurs abhängig.

Der aktuelle Bitcoin-Kurs kann beispielsweise auf der bitcoin.de-Startseite verfolgt werden.

Investitionen in Bitcoins sind nicht sicherer als der Kauf von Aktien. Beide sind von Wechselkursen abhängig und somit von Schwankungen betroffen. Beim Kauf von Bitcoins sind Sie zudem in keinerlei Hinsicht gegen einen Totalverlust abgesichert. Ein gutes Beispiel dafür ist die Bitcoin-Blase Ende 2017/Anfang 2018: In kürzester Zeit stieg der Preis für einen einzelnen Bitcoin von etwa 5.000 € auf fast 16.000 € an. Kurze Zeit später fiel der Bitcoin-Kurs wieder auf um die 8.000 € ab. Der Bitcoin Preis hatte sich also in weniger als einem Monat halbiert. Im Februar 2018 warnten dann auch erstmals EU-Aufsichtsbehörden vor dem Kauf von virtueller Währung. Viele Länder denken inzwischen über ein Verbot nach. Das Problem läge darin, dass es eine zu geringe Transparenz gibt - und gar keine Sicherheit.
Auch sind einige Wallet-Arten mit Risiken verbunden: Das Online-Wallet wird beispielsweise auf einem Server gelagert und von Dritten verwaltet. So hatte im Februar 2018 eine Hackergruppe Millionen Bitcoins aus Online-Wallets gestohlen.

Sie sollten sich also vor dem Bitcoin-Kauf also sicher sein, dass Sie ein solches Risiko auch tatsächlich eingehen wollen. Aufgrund möglicher Konsequenzen sollten Sie sich zudem überlegen, wie viel Geld Sie investieren wollen. So können Sie eine Verlustminderung betreiben. Zudem ist jede Transaktion mit einer Gebühr verbunden.

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(como)