Lokaler Bäckerei-Unternehmer baut in Hilden größten Elektroauto-Ladepark Europas

Deutschland soll Europas größte Anlage für das Laden von E-Autos bekommen – mit viel Photovoltaik, Windrädern, Speicherakkus und vertikaler Landwirtschaft.

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Tesla

(Bild: dpa, Silas Stein)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Direkt am viel befahrenen Kreuz Hilden zwischen den Autobahnen A3 und A46 in Nordrhein-Westfalen wird derzeit an etwas gebaut, das die Betreiber als den größten Elektroauto-Ladepark Europas bezeichnen – eine Station mit 40 Superchargern von Tesla, 22 weiteren schnellen Ladesäulen von Fastned und zusätzlich mehreren langsameren Wechselstrom-Ladern. Und dahinter steckt nicht etwa eine große Energie- oder Infrastruktur-Gesellschaft, sondern der lokale Bäckerei-Unternehmer Roland Schüren. Das berichtet Technology Review online in "Elektroauto-Strom vom Bäcker".

Schüren ist in der deutschen Elektroauto-Szene alles andere als unbekannt – und nicht nur Bäckermeister, sondern auch studierter Betriebswirt, der 1998 die Leitung des Familien-Bäckereibetriebs mit inzwischen 20 Filialen übernommen hat. Eine Photovoltaik-Anlage auf den Dächern der Backstube und ihrer Parkplätze in Hilden versorgt sowohl Backbetrieb als auch eine Reihe von langsamen Ladestationen für Kunden. Für die Auslieferung verwendet Schüren Erdgas- und Elektroautos – zusammen mit anderen Bäckern hat der Geschäftsführer sogar zur Entwicklung eines passenden Elektro-Lieferwagens auf StreetScooter-Basis beigetragen.

Insofern ist Schürens neuestes Projekt zwar ungewöhnlich groß, auf gewisse Weise nur die logische Fortschreibung seiner bisherigen Aktivitäten. Dazu hat er ein 12.000 Quadratmeter großes Grundstück direkt am Autobahnkreuz gekauft, auf dem schon seit Februar erste provisorische Tesla-Supercharger stehen. Derzeit werden die Carports für alle schnellen Ladeplätze errichtet, auf deren Dächer Photovoltaik-Module mit insgesamt 700 Kilowatt Spitzenleistung kommen. Außerdem geplant: zwei kleine Windräder, zwei große Akkus zur Speicherung von Strom und ein mehrstöckiges Gebäude mit Gastronomie im Erdgeschoss und vertikaler Landwirtschaft an einem Teil der Fassade.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)