Malware-Angriff legt US-Wettersender zeitweise lahm

Der US-amerikanische Wetterkanal The Weather Channel musste am Donnerstag seine Sendung unterbrechen. Er hatte sich einen Erpressungstrojaner eingefangen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 64 Kommentare lesen
Malware-Angriff legt The Weather Channel zeitweise lahm

(Bild: JanBaby)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Benjamin Kraft

Derzeit hat der Südosten der USA mit extremem Wetter zu kämpfen; um sich darauf vorzubereiten, schauen viele Leute den Wetterbericht. Eine der wichtigsten Informationsquellen war allerdings am Donnerstagmorgen nicht verfügbar: The Weather Channel. Der Kabelsender, der normalerweise in einer Live-Sendung rund um die Uhr Wetterinformationen liefert, war einem Bericht des Wall Street Journal (kostenpflichtig) zufolge einem Malware-Angriff zum Opfer gefallen, der das Netzwerk infiltrierte und die Live-Übertragung störte. Zwischen 6:00 Uhr und 7:39 Uhr musste der Sender daher auf aufgezeichnetes Material zurückgreifen.

Auf Twitter sprach The Weather Channel zunächst nur von technischen Schwierigkeiten. In einem späteren Tweet erklärte der Sender aber, es habe sich um einen Malware-Angriff gehandelt und entschuldigte sich bei seinem Publikum für die "Unannehmlichkeiten". Glücklicherweise sei es möglich gewesen, das System durch Backup-Mechanismen wiederherzustellen. Inzwischen habe man das FBI eingeschaltet.

GegenĂĽber Ermittlern der US-Bundespolizei gaben Mitarbeiter des Senders an, es habe sich um Ransomware gehandelt. Ăśber die Forderungen an den Sender ist derzeit ebenso wenig bekannt wie dazu, welche Art von Ransomware zum Einsatz kam und wie die Malware auf die Rechner von The Weather Channel gelangte.

Nicht so glimpflich war es Ende März für die öffentliche Verwaltung bei einem Malware-Angriff auf Jackson County im US-Bundesstaat Georgia ausgegangen: Hier kaufte man sich durch eine Zahlung von 400.000 US-Dollar frei, nachdem der Erpressungstrojaner Ryuk den Mailserver der County-Verwaltung und die Computersysteme der örtlichen Polizei für mehrere Tage unbrauchbar gemacht hatte. Ende 2018 war auch ein großes US-Verlagshaus einem Ryuk-Angriff zum Opfer gefallen. (bkr)