NTT DoCoMo schließt PHS-Mobilfunknetz

Der japanische Mobilfunkanbieter schaltet sein Personal Handyphone System ab. Konkurrent Willcom will hingegen sein PHS-Netz weiter betreiben.

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Der japanische Netzbetreiber NTT DoCoMo hat diese Woche sein PHS-Mobilfunknetz (Personal Handyphone System) abgeschaltet. Bereits ab Mai 2005 hatte der Anbieter keine neuen PHS-Kunden mehr in sein Netz aufgenommen. In dem Jahr waren 10 Prozent aller weltweit verkauften Mobiltelefone PHS-Geräte. In Japan waren die Nutzerzahlen aber schon seinerzeit rückläufig. Den Nutzern des Datenflatrate-Angebots im PHS-Netz bietet NTT DoCoMo einen ähnlichen Dienst im eigenen 3G-Netz. Für umgerechnet gut 26 Euro Aufpreis auf einen ISP-Vertrag erhält man eine mobile Flatrate, die jedoch mit 64 KBit/s limitiert ist.

Konkurrent Willcom betreibt sein japanisches PHS-Netz jedoch weiter. Das Unternehmen hat sogar zusätzliche Frequenzen im 2,5-GHz-Band erhalten. Damit soll ein Netz namens "Next Generation PHS" aufgebaut werden, das Datenübertragungsraten von über 20 MBit/s ermöglicht. Dies wird durch den Einsatz von OFDM (Orthogonal Frequency Division Multiplex) und MIMO (Multiple Input Multiple Output) ermöglicht. Für das neue Netz sollen die 160.000 bestehenden PHS-Basisstationen mitgenutzt werden. Im herkömmlichen PHS-Netz sind bis zu 512 kBit/s möglich.

Mit dem thailändischen PHS-Netzbetreiber AWC hat Willcom ein Kooperationsabkommen geschlossen. Ziel ist die Einführung von Next Generation PHS auch in dem Königreich. Und in Honduras hat Hondutel vergangenes Jahr mit der Errichtung eines Fixed-Wireless-Netzes auf PHS-Basis begonnen. Noch im laufenden Jahr soll das ganze Land abgedeckt werden. (Daniel AJ Sokolov) / (anw)