Qualcomm: Milliardenverluste durch US-Steuerreform und Streit mit Apple

Der Chiphersteller Qualcomm hat im letzten Quartal einen Milliardenverlust hinnehmen müssen. Die US-Steuerreform und der laufende Lizenzstreit mit Apple belasten die Bilanz.

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Qualcomm

(Bild: dpa, Andrej Sokolow)

Lesezeit: 1 Min.

Der US-amerikanische Chiphersteller Qualcomm hat im letzten Quartal einen Milliardenverlust erlitten. Neue Regelungen der US-Steuerreform hatten das Unternehmen dazu gezwungen, eine Rückstellung in Höhe von 6 Milliarden US-Dollar vorzunehmen. Davon wurden 5,3 Milliarden als Abgabe für Auslandsgewinne fällig. Außerdem belastet der anhaltende Streit mit Apple um Lizenzgebühren für im iPhone verwendete und von Qualcomm entwickelte Technologien die Bilanz zusätzlich.

Der Gesamtverlust für das abgelaufene Quartal beläuft sich auf 6 Milliarden US-Dollar. Demgegenüber steht ein Umsatz von 6,1 Milliarden. Im Jahr zuvor konnte Qualcomm noch einen Quartalsgewinn von 700 Millionen US-Dollar erzielen. Das entspricht dem Betrag, den Qualcomm damals für Apple-Geräte und von einem anderen Anbieter bekommen hatte. Dieses Geld fehlt jetzt.

Qualcomm hatte Apple vorgeworfen, Techniken für 3D Touch und zur Reduktion der Stromaufnahme zu verwenden, ohne dass dafür gezahlt werde. Apple hatte daraufhin eine Gegenklage angestrengt. Demnach solle Qualcomm mit seinen Snapdragon-Prozessoren 800 und 820 verschiedene Patente von Apple verletzen. Beide Verfahren laufen noch.

Qualcomm verbuchte bereits eine Rückstellung von 1,2 Milliarden Dollar für eine Strafe der EU-Kommission, die dem Chipkonzern wettbewerbswidriges Verhalten in einem Exklusivdeal mit Apple vorwirft. Qualcomm hat dagegen Berufung angekündigt, musste den Betrag dennoch zurücklegen. (mit Material der dpa) / (olb)