Satyam-Chef festgenommen

Nach dem Bilanzbetrug bei dem indischen Software-Hersteller Satyam wurde der Firmengründer und Vorstandschef in Haft festgenommen.

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Nach dem Milliardenbetrug beim indischen Software-Konzern Satyam ist Firmengründer und Vorstandschef Ramalinga Raju festgenommen worden. Auch sein Bruder, der das operative Geschäft bei Indiens viertgrößtem Software-Entwickler verantwortete, kam am Freitagabend in Haft. Ein Gericht in der südindischen Stadt Hyderabad habe entschieden, dass beide Brüder zunächst in Gewahrsam bleiben sollen, teilte Rajus Anwalt mit. Ihnen wird Betrug und Urkundenfälschung vorgeworfen. Nach Medienberichten drohen ihnen bis zu 10 Jahre Haft. Dem Anwalt zufolge wollen sie am Montag Antrag auf Freilassung auf Kaution stellen.

Raju hatte am Mittwoch in einem Schreiben an den Aufsichtsrat Fehlbeträge von umgerechnet einer Milliarde Euro zugegeben und war zurückgetreten. Der Firmenchef hat offensichtlich über Jahre hinweg die Bilanzen gefälscht. Die Regierung löste das bisherige Führungsgremium des Konzerns auf. Innerhalb einer Woche soll eine neue Unternehmensspitze ernannt werden und zu einer ersten Krisensitzung zusammenkommen. Indien werde nicht zulassen, dass das Vertrauen in die heimischen Unternehmen, insbesondere des IT-Sektors, unter diesem Fall leidet, hieß es. Es werde eine gründliche Untersuchung geben, um die Schuldigen festzustellen. (dpa) (odi)