Seit Ausbreitung des Coronavirus sehen Deutsche mehr fern
Seit Anfang des Jahres schauen die Deutschen wieder messbar mehr Fernsehen. Das widerspricht dem Trend der vergangenen Jahre.
Seit der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus ist die TV-Nutzung in Deutschland messbar gewachsen – das zeigen Daten von Fernsehforschern. "Insbesondere die Sehdauern in der Primetime entwickeln sich im Februar und März im Vergleich zu den Vorjahresmonaten leicht überdurchschnittlich", sagte die Vorsitzende der Geschäftsführung der AGF Videoforschung, Kerstin Niederauer-Kopf, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Der Anstieg ist umso auffälliger, weil der Konsum klassischen Fernsehens seit Jahren sinkt.
Auch mehr Interesse an Nachrichten
"Dies kann darauf hindeuten, dass sich die Menschen abends aufgrund der aktuellen Situation derzeit mehr Zuhause aufhalten." Dies könne in der Tat eine Auswirkung der Maßnahmen gegen das neue Virus sein, erläuterte Niederauer-Kopf. "Davon profitieren derzeit insbesondere die privaten Sender mit starken Unterhaltungssendungen."
Es sei allerdings nicht nur Ablenkung gefragt, schilderte die Expertin. Die Fernsehforscher beobachteten auch steigendes Interesse an Informations-, Nachrichtensendungen und Talkshows. Die AGF Videoforschung ermittelt in Deutschland die Nutzung von Bewegtbildern, sei es im klassischen Fernsehen oder in Mediatheken.
(mho)