Single-Speed E-Bike CooperE: Wie Motor und Akku im Rad verschwinden
Motorisierte Fahrräder wirken klobig, unsportlich und sind ineffizient? Müssen sie nicht, wie TechniBike mit den CooperE-Modellen beweist.
Das Single-Speed-Fahrrad CopperE der Firma TechniBike ist ein echter Hingucker – auch für Fans unmotorisierter Fahrräder. Das elegante Design stammt von der durch kleine Autos bekannten Firma Cooper. Das Besondere ist indes nicht (nur) das Design, sondern der eingebaute Motor: Er gewinnt Energie zurück, wenn man bremst oder beim Rollen rückwärts tritt.
Der Zehus-Motor sitzt zusammen mit dem kompakten 160-Wh-Akku in der Nabe des Hinterrads und unterstützt den Fahrer mit bis zu 250 Watt. Per App kann man die Motorelektronik konfigurieren, den Ladezustand kontrollieren und zwischen zwei Gängen auswählen. Nach einem längeren Stopp lässt sich der Motor entweder per App erneut starten oder man tritt drei Runden rückwärts, schon gehts los. Die motorisierte Unterstützung erfolgt wie bei Pedelecs üblich nur, wenn man auch selbst tritt; und das bis zur Geschwindigkeit von 25 km/h.
E-Pedelec von TechniBike (7 Bilder)
(Bild: Ulrike Kuhlmann)
Der mattgraue Reynolds-Stahlrahmen besticht mit feinen Schweißnähten und dünnen Rohren – im Elektrobike-Bereich eher ungewöhnlich. So sieht man dem Rad erst auf den zweiten Blick an, dass es sich um ein motorisiertes Fahrrad handelt. Mindestens ebenso bemerkenswert: Das für den Stadtverkehr gedachte CooperE wiegt in straßentauglicher Vollausstattung nur 13,8 Kilogramm; das mitgelieferte Batterie-Licht wird aufgesteckt.
Der 30-Volt-LiIon-Akku kann laut TechniBike über ein externes Netzteil an einer herkömmlichen Ladebuchse (wie man sie beispielsweise von (älteren) Notebooks kennt) vollständig geladen werden. Dafür muss man das Rad aber in den Keller oder die Garage bringen – der fest in der Nabe eingebaute Akku lässt sich nicht vom Rad trennen. Motorhersteller Zehus verspricht eine Reichweite von 30 Kilometern ohne Rekuperation und mindestens 1000 komplette Ladezyklen für die drei Kilo leichte Akku-Motor-Kombi. Wer während der Fahrt die Energierückgewinnung nutzt, soll bei deutlich längeren Strecken auf die motorisierte Unterstützung zählen können.
Demnächst mit Scheibenbremse und Zahnriemen
Zur IFA wird TechniBike das CooperE neu auflegen. Es kommt dann mit Scheibenbremse statt wie bisher mit Tektro-Felgenbremsen, und wird mit einem Riemen an Stelle einer Stahlkette angetrieben. Das neue Modell heiĂźt CooperEDISC und soll voraussichtlich 2700 Euro kosten. Die aktuelle Variante CooperE kostet in Vollausstattung 2500 Euro.
Die Idee zum E-Bike kam übrigens Peter Lepper, der 73-jährige Firmengründer der Schwesterfirma TechniSat. Die Heimat des Fahrradherstellers ist deshalb auch Daun in der Eifel: "Wir sitzen im ersten Stock über TechniSat", erklärte TechniBike-Geschäftsführer Marc A. Prüm gegenüber heise online. (uk)