Siri: Allgemeine Fragen bei Apple weniger im Fokus

Nach erneuter Kritik an Siri erklärte Apple, man konzentriere sich bei der Weiterentwicklung des Sprachassistenzsystems auf besonders häufig genutzte Aktionen – statt auf die Beantwortung allgemeiner Fragen.

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Siri
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Apple hat auf Kritik an dem in alle vier hauseigenen Betriebssysteme integrierten Sprachassistenzsystem reagiert: Siri werde kontinuierlich verbessert und die Weiterentwicklung konzentriere sich auf Aktionen, die mehrere Millionen Nutzer täglich verwenden, erklärte das Unternehmen gegenüber dem IT-Journalisten Walt Mossberg. Die Beantwortung allgemeiner Fragen stehe hingegen weniger im Vordergrund, da es für manche davon nur Hunderte von Anfragen pro Tag gebe.

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Mossberg hatte Siri in einem Kommentar kritisiert und verschiedene Fehler und Unzulänglichkeiten aufgezeigt, darunter auch die völlige Unkenntnis der Sprachassistentin zur US-Präsidentschaftswahl und den Sendeterminen der TV-Debatte – einen Umstand, den Apple inzwischen korrigiert hat. Ähnlich unwissend zeigte sich Siri zuletzt bei einem anderen Großereignis: Zur Fußball-EM wusste die Assistentin nichts zu berichten, obwohl Apple die Ergebnisse der Partien sogar prominent in die Safari-Suchvorschläge integrierte.

Laut Apple liege ein weitere Fokus bei der Verbesserung von Siri darauf, ein Gerät möglichst ohne Zuhilfenahme der Hände steuern zu können. Allerdings scheitern auch Standardaktionen regelmäßig, darunter das Anrufen eines Kontakts oder das Navigieren zu einer bestimmten Adresse. Siri sei derzeit zu begrenzt und unzuverlässig, um für Apple als effektive Waffe im kommenden AI-Krieg zu dienen, folgert Mossberg.

Mit iOS 10 hat Apple Siri erstmals für bestimmte Apps und Aktionen von Drittanbietern geöffnet: Nutzer können nun etwa per Sprachbefehl eine Textnachricht mit WhatsApp verschicken oder einen Skype-Anruf tätigen. Auch das Übermitteln von Geldbeträgen, das Suchen nach Fotos oder das Rufen eines Taxis gehört zu den bislang unterstützten Aktionen.

Apple hatte Siri schon 2011 mit dem iPhone 4s eingeführt, längst hat aber auch die Konkurrenz eigene Sprachassistenzsysteme eingeführt, von Google über Microsoft bis hin zu Amazon.

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(lbe)