SpaceX: Nächster Starship-Prototyp zerstört
Mit dem Starship will SpaceX das Sonnensystem erobern. Noch steht die Entwicklung aber am Anfang, wie die Rückschläge zeigen.
SpaceX hat einen dritten Prototypen seines geplanten Raumschiffs Starship verloren. Videoaufnahmen des US-Portals NASASpaceflight zeigen, wie das Vehikel SN3 (Serial Number 3) bei einem Drucktest in sich zusammenfällt. SpaceX-Chef Elon Musk hat inzwischen erklärt, dass ein Steuerungsfehler und nicht etwa ein Problem der Konstruktion für den neuerlichen Rückschlag verantwortlich war. SpaceX hatte zuvor schon den Prototypen SN1 verloren und im November 2019 einen früheren Vorläufer. Gegenwärtig wird mit SN4 ein weiterer gebaut, auf den das Raumfahrtunternehmen nun für die nächsten Tests ausweichen dürfte.
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Musk hatte den ersten Prototypen des Starships im September 2019 vorgestellt und erklärt, das Raumschiff solle einmal sehr schnell wiederverwendbar sein und bis zu dreimal täglich oder 1000 Mal pro Jahr fliegen können. Es ist 50 Meter hoch, hat neun Meter Durchmesser und besteht vor allem aus rostfreiem Stahl. Eines dieser Raumschiffe soll einmal 150 Tonnen Fracht ins All befördern und 50 Tonnen Fracht zurück zur Erde bringen können. Musk bezeichnete das Starship damals als "schnellsten Weg zu einer selbsterhaltenden Stadt auf dem Mars" und hält auch Reisen zu anderen Planeten wie dem Saturn für möglich. Erste Flüge mit Menschen an Bord peilte er schon für 2020 an, daraus dürfte aber nichts mehr werden.
Viele Prototypen, große Pläne
SpaceX hatte die Entwicklung des Riesenraumschiffs mit einem ersten Testvehikel namens Starhopper begonnen, der bei einem Start im August 2019 schon 150 Höhenmeter erreichte und danach in den Ruhestand geschickt wurde. An den beiden SpaceX-Standorten in Florida und Texas entstanden dann parallel insgesamt vier Nachfolger unter den Kürzeln Mk1, Mk2, Mk3 und Mk4. Mk1 wurde im November 2019 zerstört, die Arbeit an Mk2 und Mk4 aufgegeben. Mk3 hingegen wurde in SN1 umbenannt und zum offiziell ersten Prototypen des Starships. Dieser Prototyp wurde dann Anfang März zerstört, bevor SN2 einen wichtigen Test bestand und ebenfalls in den Ruhestand geschickt wurde.
Nach dem Ende von SN3 liegt nun die Hoffnung auf dem derzeit gebauten Nachfolger SN4. Weitere Verzögerungen in den ambitionierten Plänen scheinen derweil wahrscheinlich. Noch Anfang März hatte Musk gegenüber Ars Technica erklärt, dass bereits Ende 2020 alle drei Tage ein Starship in Texas gebaut werden sollte. Mit der Raumkapsel Crew Dragon hat das Projekt nichts zu tun, die wurde für die NASA entwickelt und soll Ende Mai erstmals Astronauten zur ISS fliegen. (mho)