Spielen mit Gedanken: Mit Hirnwellen ein Virtual-Reality-Spiel steuern
Computer allein mit Gedanken steuern: Bislang ist das nur etwas für Menschen mit Behinderungen, doch langsam bewegt sich die Technologie dafür auf den Massenmarkt zu. Schon im kommenden Jahr soll es ein Spiel damit geben.
- Sascha Mattke
Das Start-up Neurable aus der Gegend um Boston arbeitet an einem Virtual-Reality-Spiel, bei dem Spieler allein mit Gedankenkraft Objekte aufheben und werfen können. Anfang August wurde eine Demo-Version auf der Konferenz Siggraph vorgestellt. Nach Angaben von Neurable soll das Spiel in diesem Jahr fertiggestellt werden, irgendwann im kommenden Jahr soll es dann von den Betreiber von VR-Spielhallen eingesetzt werden. Das berichtet Technology Review online in "Spielen mit Gedanken".
Das System funktioniert mit einem Stirnband voller Elektroden, das an ein VR-Headset des Typs HTC Vive angeschlossen ist und mittels Elektroenzephalographie die Hirnaktivität erfasst. Software analysiert diese Signale und findet heraus, welche Aktivität im Spiel sie auslösen sollen. Bevor das zielsicher funktioniert, ist derzeit vor dem Spielen allerdings noch eine mehrminütige Kalibrierung mit Übungsobjekten erforderlich. Dieses Training soll bis zum Marktstart noch unnötig gemacht werden.
Rob Jacob, Informatik-Professor an der Tufts University, ist nach eigener Ausage begeistert davon, zu sehen, dass sich diese Art von Technologie auf den Mainstream zubewegt. Bislang werde sie zumeist nur von Menschen mit schweren Behinderungen genutzt und sei klobig und langsam. Allerdings gebe es ein grundsätzliches Problem bei derartiger Technologie: Bei manchen Menschen würden Hirn-Schnittstellen bislang schlicht nicht funktionieren – "Das Gehirn ist einfach sehr kompliziert."
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(sma)