Tagung: Digitalisierte Gesellschaft als Herausforderung der Freiheit
Die bisherigen rechtlichen und gesellschaftlichen Normen sind wegen der technischen Entwicklung nicht mehr relevant. Davon geht eine Tagung der Evangelischen Akademie Villigst aus.
"In welcher Gesellschaft wollen wir leben?", lautet die Frage, die sich die Teilnehmer einer Tagung am 21. bis 23. November stellen wollen. In der Evangelische Akademie Villigst geht es um die digitalisierte Gesellschaft als Herausforderung ihrer freiheitlichen Grundlagen. Sie will sich nicht ausschließlich mit Big Data oder Datenschutz beschäftigen, sondern versuchen aufzuzeigen, auf welchen wissenschaftlichen Grundlagen technische Entwicklungen stattfinden und wie sie – möglicherweise – die menschliche Natur und soziokulturelle Entwicklung verleugnen.
In der Tagung soll gezeigt werden, dass das ökonomische Modell hinter den technischen Umsetzungen ein verkürztes Modell menschlichen Handelns sei. "Dafür werden wir menschliche Biologie und Sozialverhalten sowie anthropologische Konstanten identifizieren, die die rein ökonomischen und egoistischen Motive als nur eine Facette unseres vielschichtig motivierten Handelns entlarven", heißt es in der Veranstaltungsbeschreibung. Auch soll verdeutlicht werden, dass über die Machtfrage, um die es bei der Diskussion über Datenschutz, Verhaltensanalyse und ökonomische Verwertbarkeit gehe, schon immer verhandelt worden sei und dringend neu verhandelt werden müsse.
Als Referenten werden erwartet Prof. Klaus Mainzer von der TU München, Prof. Klaas Huizing von der Universität Würzburg, Alexander Sander von der Digitalen Gesellschaft, Dr. Marco Schmidt vom MPI Leipzig, Dr. Manfred Osten, Generalsekretär a.D. der Alexander von Humboldt Stiftung, Bonn und Prof. Thomas Fischer, Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe.
Tagungsort ist die Ev. Tagungsstätte Haus Villigst in Schwerte. Die Teilnahme kostet 60 Euro ohne Übernachtung, mit Übernachtung ab 100 Euro (vergünstigt 30 Euro beziehungsweise 50 Euro). (anw)