Übertritt von AMD-Chefarchitekt Koduri zu Intel: Nvidia-Chef äußert sich, AMD droht
Der Übertritt des ehemaligen AMD-Chefarchitekts Koduri zu Intel sorgt in der Branche für Wirbel. Nun äußerte sich der Nvidia-Chef vor Analysten zum Fall. AMD droht derweil mit möglichen Klagen.
Huang zufolge sei der Abgang ein großer Verlust für AMD und gleichzeitig als Erkenntnis Intels zu werten, dass die GPU mittlerweile unglaublich wichtig sei. Moderne GPUs seien aber nicht nur Grafikbeschleuniger, sondern domänenspezifische Parallelbeschleuniger mit enormer Komplexität. Laut Huang seien die GPU-Roadmaps auf zirka fünf Jahre ausgelegt, wobei das Entwickeln einer neuen Generation rund drei Jahre in Anspruch nehme. Nvidia entwickele dabei mehrere Generationen gleichzeitig.
In einer offiziellen Erklärung, die heise online vorliegt, unterstreicht AMD, dass der Weggang von Raja Koduri keine Veränderungen an den Grafik-Roadmaps nach sich ziehen werde. Außerdem sei man auf einem guten Weg, die selbst auferlegten Ziele für 2018 zu erreichen.
Raja Koduri auf dem AMD CTO Summit in Island, 2008
(Bild: Martin Fischer)
AMD will geistiges Eigentum verteidigen
Gegenüber Fortune äußerte sich ein nicht näher genannter AMD-Sprecher etwas schärfer: "Wir haben branchenführende IP-Grafiklösungen und werden diese, wenn nötig, mit Nachdruck verteidigen." Fortune zufolge könnte die Aussage auf anstehende Klagen hindeuten.
Der ehemalige AMD-Spitzenmanager Patrick Moorhead zeigte sich "schockiert" von der Art und Weise, wie Koduri das Unternehmen AMD verlässt. Zwar habe Intel mit Koduri einen guten Fang gemacht, allerdings habe er "noch nie einen so großen Unterschied zwischen dem Gesagten und dem Geschehenen gesehen", meinte Moorhead.
Koduri wiederum freue sich riesig, dem Intel-Team beizutreten und wolle eine einheitliche Architektur in Intels IP-Portfolio vorantreiben: "Ich habe Intel als Technologieführer bewundert und im Laufe der Jahre fruchtbar mit dem Unternehmen zusammengearbeitet."
(mfi)