Verbraucherschützer rügen Servicemängel bei Telekommunikationsanbietern

Die Marktwächter der Verbraucherzentralen wollen bei Telekommunikationsanbietern einen Negativtrend zu schlechtem Service ausgemacht haben. Nach O2 ist den Verbraucherschützer jetzt auch Tele Columbus aufgefallen.

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Verbraucherschützer rügen Servicemängel in der TK-Branche

Tele Columbus ist jetzt Pÿur: Der Laden des Kabelnetzbetreibers in Berlin-Weißensee mit neuem Markenauftritt.

(Bild: heise online)

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Verbraucherschützer kritisieren zunehmende Serviceprobleme in der Telekommunikationsbranche. Nach den massiven Problemen beim Kundendienst von O2 häuften sich nun Beschwerden über den Kabelnetzbetreiber Tele Columbus, teilten die Marktwächter der deutschen Verbrauchzentralen am Donnerstag mit. Kunden von Tele Columbus berichteten, der Anbieter sei bei Serviceproblemen kaum oder gar nicht zu erreichen.

Die Verbraucherschützer sehen darin einen Trend, nachdem zuletzt auch O2 massive Probleme beim Service hatte. „Verbraucher erreichen bei Problemen nun einen weiteren Telekommunikationsanbieter nicht”, erklärte Tom Janneck, Teamleiter beim Marktwächter Digitale Welt. Kunden kritisierten die fehlende Möglichkeit, ihren Anbieter bei Störungen, Reklamationen oder Widerrufen per Telefon oder E-Mail zu erreichen. „Das ist eine Tendenz, die alles andere als verbraucherfreundlich ist.”

Tele Columbus räumt aktuelle Probleme ein, will von einem Branchentrend aber nichts wissen. „Unser telefonischer Kundenservice leidet darunter, dass durch die Zusammenführung der Servicesysteme von Primacom und Tele Columbus ein Erledigungsrückstand bei Kundenanfragen entstanden ist”, erklärte ein Sprecher gegenüber heise online. „Das wird derzeit mit aller Anstrengung und oberster Priorität abgearbeitet.”

Die Gespräche seien derzeit beratungsintensiver und dauerten länger, erklärt das Unternehmen. Tele Columbus, das seine Dienste jetzt unter der neuen Marke “Pÿur” anbietet, habe bereits mehr Personal zur Kundenbetreuung abgestellt. Von einem Branchentrend könne aber nicht die Rede sein. Die Formulierung unterstelle „unternehmerische Absicht”, weist der Sprecher den Vorwurf zurück und versichert, „dass wir alles unternehmen, um eine adäquate Erreichbarkeit unseres Kundenservice wieder herzustellen”.

„Bei unternehmensinternen Umstrukturierungen müssen die Verantwortlichen rechtzeitig Vorbereitungen treffen, um ihren Kunden unnötigen Ärger zu ersparen“, moniert Verbraucherschützer Janneck. Die Marktwächter wollen das Thema weiter beobachten. „Wir wollen herausfinden, ob sich dieser Missstand noch weiter verbreitet und bitten Verbraucher, uns solche Probleme zu melden“, sagte Janneck.

Die Verbraucherzentralen empfehlen, den Anbietern per Post eine Frist für eine Antwort zu setzen. „Wichtig dabei ist: Verbraucher sollten den Sachverhalt ganz genau schildern, einen eindeutigen Stichtag setzen und den Brief als Einschreiben mit Rückschein versenden“, erklärt Michèle Scherer von der Verbraucherzentrale Brandenburg. (vbr)