Wettfirmen in Großbritannien hatten Zugang zu Millionen Daten von Kindern
Daten von Kindern aus Großbritannien sind im großen Stil von einer Regierungsplattform über Umwege an Wettfirmen weitergereicht worden.
Wettfirmen haben in Großbritannien Zugang zu Millionen Daten von Kindern und Jugendlichen bekommen. Die Informationen lagen in einer behördlichen Datenbank und durften zu Lernzwecken genutzt werden. Allerdings sind sie weitergereicht und von den Wettanbietern sogar genutzt worden, um etwa Altersangaben online zu prüfen.
Laut der britischen The Times handelt es sich um Daten von 28 Millionen Kindern unter 14 Jahren und älteren Schülern. Zugang zu der Plattform gewährt eigentlich nur die Regierung. Ein Unternehmen, das diesen bekam, soll ihn unrechtmäßig an ein weiteres Unternehmen gegeben haben, wodurch wiederum die Wettanbieter Zugriff hatten. Die der Weitergabe beschuldigte Firma widerspricht den Vorwürfen, hat sich aber noch nicht konkreter geäußert.
Das britische Department for Education, also die Schulbehörde, spricht von einer nicht akzeptierbaren Situation. Man habe alle Zugänge geschlossen und die Zusammenarbeit beendet. Bleibt abzuwarten, ob die europäische Datenschutzbehörde den Fall aufgreift oder ausschließlich auf der Insel ermittelt wird.
Diskussionen in Deutschland
In Deutschland stehen der Einsatz von digitalen Lernhilfen damit einhergehende datenschutzrechtliche Bedenken immer wieder in der Diskussion. So auch etwa die Frage nach einer Abhängigkeit von Microsoft durch die Nutzung der Cloud sowie die Sorge, dass in den USA auf die Daten zugegriffen werden könnte. Die Weitergabe von Schüler-Daten bis hin zu privatwirtschaftlichen Unternehmen wie Wettanbietern erscheint aber zunächst unwahrscheinlich. (emw)