WhatsApp: Gerichtsverfahren um Ausspähattacke durch NSO geht in neue Runde

NSO wehrt sich gegen das Versäumnisurteil im Zusammenhang mit einer Ausspähattacke auf Facebook. Jetzt soll im Gerichtsverfahren inhaltlich entschieden werden.

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WhatsApp: Gerichtsverfahren um Ausspähattacke durch NSO geht in neue Runde

(Bild: BigTunaOnline/Shutterstock.com)

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  • dpa

Das US-Gerichtsverfahren um eine groß angelegte Ausspähattacke auf den Chatdienst WhatsApp steuert nach einem anfänglichen Erfolg für Facebook auf eine neue Runde zu. Der israelische Überwachungssoftware-Anbieter NSO beantragte, das vergangene Woche gefallene Versäumnisurteil aufzuheben. Facebook schloss sich am Montag der Forderung an, damit der Fall inhaltlich entschieden werde.

Facebook hatte NSO im Oktober vergangenen Jahres verklagt. Damit wehrte sich das Online-Netzwerk erstmals vor Gericht gegen Ausspähattacken auf seinen populären Messaging-Dienst WhatsApp. Der Vorwurf in der Klage lautet, NSO habe versucht, sich über eine später geschlossene Sicherheitslücke bei WhatsApp Zugriff auf Hunderte Smartphones zu verschaffen. Unter den Zielpersonen seien Journalisten, Anwälte, Dissidenten, Menschenrechtsaktivisten, Diplomaten und Regierungsbeamte gewesen.

Vergangene Woche hatte das Gericht in Kalifornien auf Antrag von Facebook festgestellt, dass NSO nicht innerhalb vorgegebener Fristen auf die Klage reagiert habe. NSO kontert nun, die Facebook-Anwälte hätten zu früh ein Versäumnisurteil beantragt, weil die Formalitäten bei der Zustellung der Klage zu diesem Zeitpunkt noch nicht erfüllt gewesen seien. Zugleich verweist die israelische Firma darauf, weil sie ihre Software lediglich Ermittlungsbehörden und Geheimdiensten zur Verfügung stelle, aber nicht selbst betreibe. (olb)