Zuchtstation fĂĽr Roboter
Ein britisch-niederländisches Forscherteam arbeitet an Robotern, die sich mit Hilfe künstlicher Evolution weiter entwickeln.
ErstÂmals wolÂlen Emma Hart von der EdinÂburgh NaÂpier UniÂverÂsiÂty und ihre KolÂleÂgen ein VerÂfahÂren auf phyÂsisch exisÂtieÂrenÂde MaÂschiÂnen anÂwenÂden, das bisÂlang nur im ComÂpuÂter funkÂtioÂniert: die evoÂluÂtioÂnäÂre ProÂgramÂmieÂrung. Das berichtet Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe (am Kiosk oder online zu bestellen). Die Roboter-Evolution dient dazu, Maschinen fĂĽr Aufgaben zu optimieren, die komplex aber relativ unbestimmt sind, etwa einen RoÂboÂter zu zĂĽchten, der das InÂneÂre eines AtomÂkraftÂwerks nach einer KernÂschmelÂze unÂterÂsuchen kann.
FĂĽr das ProÂjekt "AutonoÂmous Robot EvoÂluÂtiÂon", das im Herbst 2018 gestartet ist, entwickeln Hart und ihre KolÂleÂgen derzeit die Grundkomponenten. Jeder Roboter besteht aus KunstÂstoff-BauÂsteiÂnen, in die elekÂtroÂniÂsche KomÂpoÂnenÂten wie SenÂsoÂren und MoÂtoÂren fest einÂgeÂbaut sind – die "OrÂgaÂne" des RoÂboÂters. Die kĂĽnstÂliÂche DNA des RoÂboÂters, ein soÂgeÂnannÂtes CPPN (ComÂpoÂsiÂtioÂnal PatÂtern ProÂduÂcing NetÂwork), entÂhält die BauÂvorÂschrift, also InÂforÂmaÂtioÂnen darÂĂĽber, welÂches "Organ" an welÂcher StelÂle des RoÂboÂters verÂbaut werÂden soll. Jeder RoÂboÂter muss anÂschlieÂĂźend in einer realen TestÂumÂgeÂbung beÂstimmÂte AufÂgaÂben erÂfĂĽlÂlen, um seine FitÂness zu beÂweiÂsen. BeÂwälÂtigt die MaÂschiÂne diese AufÂgaÂbe, darf sie ihre DNA an die nächsÂte GeÂneÂraÂtiÂon weiÂterÂgeÂben. Das wird so lange wieÂderÂholt, bis keine weÂsentÂliÂche VerÂbesÂseÂrung mehr zu erÂzieÂlen ist. Noch in dieÂsem Jahr wolÂlen die WisÂsenÂschaftÂler die ersÂten RoÂboÂterÂgeÂneÂraÂtioÂnen zĂĽchÂten.
FĂĽr Gusz Eiben von der FreiÂen UniÂverÂsiÂtät AmsÂterÂdam geht es dabei aber nicht nur um eine neue DeÂsiÂgnÂmeÂthoÂde fĂĽr RoÂboÂter. Mit ihrem ProÂjekt wolÂlen die ForÂscher auch die naÂtĂĽrÂliÂche EvoÂluÂtiÂon besÂser verÂsteÂhen. "Um die SterÂne zu erÂforÂschen, mussÂten WisÂsenÂschaftÂler lerÂnen, TeÂleÂskoÂpe zu bauen. Um das InÂneÂre von AtoÂmen zu erÂkunÂden, brauchÂten wir BeÂschleuÂniÂger. Mit der EvoÂsÂpheÂre bauen wir zum ersÂten Mal ein InÂstruÂment, um die EvoÂluÂtiÂon zu unÂterÂsuÂchen", sagt Eiben. (bsc)