8-Dollar-Linux-Rechner im Pico-Format: Erste Schritte mit dem Ox64
Der Ox64 ist ein RISC-V-Rechner im Pi-Pico-Format und führt neben RTOS auch Linux aus. Zwischen Mikrocontroller und SBC bietet er interessante Möglichkeiten.
- Michael Plura
Die RISC-V-Befehlssatzarchitektur ist offen und modular. Sie erlaubt es Entwicklern, Prozessoren zu entwerfen, ohne auf proprietäre Technologien oder Lizenzen angewiesen zu sein – im Unterschied zu x86 oder ARM. Mit dem Ox64 stellte Pine64 vor rund einem Jahr ein auf dem RISC-V-SoC "Bouffalo BL808" basierendes System im Mikrocontroller-Format vor. Auf den ersten Blick sieht der Ox64 aus wie ein Raspberry Pi Pico – und mit einem Preis von rund 8 US-Dollar liegt er auch ungefähr in dessen Preissegment. Sein Software-Umfeld ist nicht gerade einsteigerfreundlich, doch die Möglichkeit GNU/Linux zu installieren, erlaubt spannende Projekte.
Der Ox64 ist technisch interessant: Mit drei CPU-Kernen, reichlich RAM, einer Ethernet-Option, WLAN, Bluetooth, Zigbee, H.264- und MJPEG-Encodern, einem Audio-Subsystem, USB 2.0 OTG, 26 GPIO-Pins und einem KI-Chip bietet der Ox64 die Möglichkeit, neben einem Real-Time Operating System (RTOS) auch Linux laufen zu lassen. Das wiederum macht ihn eher vergleichbar mit dem Raspberry Pi Zero W, der allerdings mehr als das Doppelte kostet. Der Ox64 könnte ein neues Zeitalter für superkleine Linux-Appliances einläuten – wie damals der erste Raspberry Pi. So lassen sich Projekte realisieren, die nicht nur auf freier Open-Source-Software, sondern auch auf echter Open-Source-Hardware basieren.
Wir geben in diesem Artikel einen detaillierten Überblick über den Pine Ox64. Dabei erklären wir die Hardwarearchitektur des Ox64, einschließlich seiner Prozessoren und unterstützten Schnittstellen. Zudem beleuchten wir die Installation von GNU/Linux auf dem Mikrocontroller und gehen auf die Herausforderungen und Möglichkeiten ein, die sich bei der Programmierung und Konfiguration des Ox64 ergeben. Weiterhin vergleichen wir ihn mit anderen RISC-V-Plattformen und geben einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen sowie auf Alternativen für Anwender, die in die RISC-V-Welt einsteigen möchten.
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