APFS – Apple File System: Dateisystem für iPhone, iPad und Mac

Seite 2: Optimiert für SSDs, Verschlüsselung als Kernfunktion

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Apple hat APFS für SSDs und Flashspeicher optimiert, mit Fokus auf kurzen Latenzen und weniger auf maximalen Durchsatz. Das liegt auf der Hand, denn moderne SSDs und Flashspeicher sind in dieser Hinsicht schon schnell genug und kurze Latenzen versprechen für Endanwender ein besseres Ansprechverhalten des Systems. Das kann aber zugleich bedeuten, dass APFS auf drehenden Festplatten nicht die beste Wahl ist; das werden erste Tests zeigen müssen.

Verschlüsselung integriert Apple als eine der Kernfunktionen in das neue Dateisystem. Es unterstützt eine Verschlüsselung des gesamten Dateisystems, so wie das schon HFS+ seit OS X 10.7 Lion beherrscht. Zusätzlich kann es aber auch einzelne Dateien und Attribute separat vom Dateisystem chiffrieren. Je nach Hardware kommt ein AES-XTS- oder AES-CBC-Verfahren zum Einsatz.

Volumes werden nicht mehr in Form unabhängiger Partionen einer SSD angelegt. Stattdessen teilen sich alle Volumes variabel den Platz auf einer Disk – je nach Bedarf. Platz spart APFS beim Kopieren von Dateien und Verzeichnissen durch Cloning: Kopiert man Dateien oder Verzeichnisse, überträgt APFS die Daten nicht Byte für Byte, sondern legt nur einen neuen Eintrag in der Verzeichnisstruktur an, der auf die originalen Daten zeigt. Damit verbraucht das System für eine Kopie nur noch den Platz für die Struktur, keinen für die kopierten Daten – und der Vorgang ist praktisch sofort erledigt.

Bislang lassen sich APFS-Volumes nur über Terminalbefehle anlegen, nach Veröffentlichung sollte das wie gewohnt mit dem Festplattendienstprogramm funktionieren.

Sobald man jedoch Änderungen an den geklonten Daten vornimmt, vermerkt APFS diese und benötigt dann natürlich auch den Platz dafür auf der Platte. Für den Benutzer verhält sich eine geklonte Datei oder ein Verzeichnis somit identisch zu einer Kopie im alten HFS+, nur dass kaum Platz verbraucht wird.

Durch die fehlenden Checksummen auf den eigentlichen Daten kann das Klonen allerdings gefährlich sein. Legt ein Benutzer zur Sicherheit mehrere Kopien eines Verzeichnisses an und tritt genau an dieser Stelle ein Fehler im Datenspeicher auf, sind alle Kopien der Daten defekt und der Benutzer merkt es unter Umständen nicht einmal sofort.