Netbook mit AMD-Herz

Seite 2: Guter Mix

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Acer setzt die HD-Video-fähige Hardware rund um den C-50 passend in Szene: Das Panel des Aspire One 522 zeigt die für 10-Zoll-Diagonale ungewöhnlich hohe Auflösung von 1280 × 800 Pixel; 720p-Videos werden also 1:1 ohne Skalierung dargestellt. Mit maximal 150 cd/m2 ist es allerdings recht dunkel, besonders im Freien stören Spiegelungen auf der glatten Bildschirmoberfläche.

Netbooks mit der Fusion-CPU C-50 erkennt man an AMDs HD-Internet-Logo.

Externe Monitore, Flachbildfernseher oder Beamer lassen sich dank HDMI-Ausgang verlustfrei ansteuern und zeigen dann auch 1080p-Videos in voller Größe an. Mit einem externen Blu-ray-Laufwerk spielt das Netbook sogar solche HD-Filme ab; im Rumpf ist Netbook-typisch aber kein optisches Laufwerk eingebaut.

Ebenfalls charakteristisch für die Geräteklasse ist die Tastatur, deren Tasten mit nur 17,5 Millimetern Breite schmaler als üblich sind. Nach einer Trainingsphase halten sich Vertipper zwar in Grenzen, doch flüssiges Schreiben erfordert eine ungleich höhere Konzentration als bei Desktop-Tastaturen mit 19-Millimeter-Raster.

Weil Acer Windows 7 in der Starter Edition [3] vorinstalliert, muss man mit Einschränkungen leben: 250 GByte Speicherplatz mögen ausreichen, nur 1 GByte RAM ist aber arg knapp. Wer das Speichermodul selbst austauschen möchte, muss mangels Service-Klappe an der Unterseite das komplette Gehäuse zerlegen.

Zur Vorinstallation gehören eine Vollversion von Office 2010 Starter und eine Testversion von McAfees Internet Security Suite. Letztere bremste unser Testsystem spürbar aus; nach der Deinstallation reagierte Windows wesentlich flotter auf Eingaben.

In unserem Testgerät war noch kein Bluetooth-Adapter eingebaut; bei Verkaufsgeräten wird der Kurzstreckenfunk laut Acer immer an Bord sein. Varianten mit UMTS-Modem sind derzeit nicht geplant.

AMDs Netbook-taugliche Fusion-CPU C-50 kommen zwar erst rund zweieinhalb Jahre nach dem Atom auf den Markt, doch sie liefert bei gleicher Energieeffizienz eine etwas höhere Rechenleistung und eine wesentlich leistungsfähigere Grafikeinheit. An dieser Änderung der Marktverhältnisse ist Intel nicht unschuldig, hat der Chip-Gigant es in all der Zeit doch – mangels Konkurrenz? – verpasst, die Performance seines Prozessors signifikant zu steigern: Aktuelle Modelle wie der N455 rechnen kaum schneller als der Erstling N270 [4].

Acers mit C-50 ausgestattetes Aspire One 522 setzt sich dementsprechend positiv mit HD-Videotauglichkeit und HDMI-Ausgang vom Gros der Atom-Netbooks ab, obwohl es mit rund 330 Euro nicht mehr kostet. An der Akkulaufzeit, früher ein Schwachpunkt von AMD-Geräten, gibt es nichts auszusetzen.

Acer Aspire One 522
Netbook mit AMD-CPU
getestete Konfiguration LU.SES0D.068
Lieferumfang Windows 7 Starter 32 Bit, Microsoft Office 2010 Starter, Netzteil
Spezifikation AMD C-50, AMD A50M, AMD Radeon HD 6250, 10,1-Zoll-Display (1280 x 800, spiegelnd), 1 GByte RAM, 250-GByte-HDD, LAN (100 MBit/s), WLAN (802.11a/b/g/n-150), Kartenleser (SD, xD, MS)
Schnittstellen VGA, HDMI, USB 2.0, LAN
Gewicht/Größe 1,17 kg / 25,8 cm × 18,3 cm × (2,6 … 3,3) cm
Preis der Testkonfiguration 330 €
  1. Florian Müssig, Mobile Fusion, AMDs Netbook-Prozessor Bobcat, c’t 25/10, S. 24
  2. Christof Windeck, Erste Messwerte der AMD-APU E-350, c’t 4/11, S. 28
  3. Florian Müssig, Abgespeckt, 10-Zoll-Netbooks mit Windows 7 Starter, c’t 26/09, S. 64
  4. Florian Müssig, Das zweite Atom-Zeitalter, Netbooks mit Atom N450 und Windows 7, c't 8/10, S. 124

(mue)