App-Entwicklung für bada – ein Beispiel

Seite 4: Fazit

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Auch wenn der Emulator gut arbeitet, ist es manchmal unerlässlich, eine Anwendung auf einem echten Smartphone auszuprobieren. Insbesondere haptische Tests sind mit Maus und Tastatur nicht
machbar, außerdem ist die Performance des Emulators von der Host-Maschine abhängig und erlaubt keine Rückschlüsse auf das echte Telefon.

Der zentrale Schritt zum On-Device-Debugging-Smartphone ist das Installieren des Root-Zertifikats. Es findet sich im Installationsverzeichnis des SDKs unter C:\bada\2.0.5\Tools\sbuild\rootCACert.cer. Diese Datei muss auf das Telefon kopiert und danach im Dateimanager angeklickt werden – das animiert bada zum Installieren des Zertifikats. Von Haus aus verbindet sich das Telefon trotzdem weiter als USB-Speicher oder MTP-Gerät (Media Transfer Protocol). Je nach Netzbetreiber-Branding wird das Aktivieren des USB-Debugging-Modus etwas anders gehandhabt. Meist findet man die Einstellung bei den Optionen für USB.

Zu guter Letzt sei noch ein Blick auf Möglichkeiten zum Vertrieb von bada-Applikationen geworfen. Im Samsung App Seller Office können Softwarehersteller ihre Programme entweder zum kostenlosen Download oder aber zum Kauf anbieten. Die praktische Erfahrung lehrt, dass der Verkauf von Anwendungen unter bada nur höchst schleppend abläuft – die Konversionsraten von Spielen bewegen sich im nicht messbaren Bereich. Das Phänomen tritt selbst auf, wenn das Spiel Tausende von Downloads hat.

Eine durchaus brauchbare Alternative ist der von Samsung angebotene Werbedienst AdHub. Bei der Anmeldung ist darauf zu achten, den richtigen Kontotyp zu wählen. Es ist nach der Erstellung nämlich nicht mehr möglich, zwischen Privatem und Unternehmenskonto umzustellen – in diesem Fall wären auch die in den Applikationen enthaltenen IDs anzupassen. Es ist deshalb sinnvoll, die Aktivierung des Kontos abzuwarten, bevor man mit der Implementierung der Werbefunktionen beginnt.

Wer seine mobile Reichweite optimieren möchte, macht mit einem Investment in diese Plattform nicht allzu viel falsch – wichtig ist nur, dass man bada nicht überbewerten sollte. Die Plattform bringt bei richtiger Anwendung eine überschaubare Anzahl loyaler, aber weitgehend zahlungsunwilliger User. Man kann aber auch über "Migrationseffekte" spekulieren – ein unter bada mit TouchCalc zufriedener User mag das Programm auch auf einem Android-Handy weiterverwenden ...

Tam Hanna
befasst sich seit der Zeit des Palm IIIc mit Programmierung und Anwendung von Handheldcomputern. Er entwickelt Programme für diverse Plattformen, betreibt Onlinenews-Dienste zum Thema und steht für Fragen, Trainings und Vorträge gern zur Verfügung.
(ane)