Nichts ist schlimmer als grobes Korn? Ein unscharfes Auge? Fehlende Tiefenschärfe? Wer so denkt, verhindert kreative Ideen, mit denen Fotografie erst wachsen kann. Unschärfe beflügelt die Fantasie und erlaubt die geistige Reise in einem Foto. Sie führt weg von der harten, klaren Wahrheit, hin zu etwas Besinnlichem, Spielerischem, Freiem.
Was zunächst nach einem esoterischen Thema klingt, ist in Wahrheit weitverbreitet: Unzählige Künstlerinnen und Künstler, Profis wie Amateure, haben sich der Unschärfe verschrieben. Richtig eingesetzt, wirkt sie natürlich, denn sie entspricht dem menschlichen Seh-Erleben – sowohl physisch als auch in der Natur.
Ein klassischer Bereich, bei dem Fotografen gerne mit Unschärfe arbeiten, ist die Bewegung. Lange Belichtungszeiten lassen etwa Meeresoberflächen und Wasserfälle samtig glatt aussehen. In der Street-, Action- und Sportfotografie dokumentiert sie die Geschwindigkeit.
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