Die Finanzierungsfrage: Abo für Apps oder nicht?

Mac- und iPhone-Entwickler entscheiden sich beim Vertrieb ihrer Apps zunehmend für das Abomodell. Viele User hassen das. Doch ist es immer schlecht?

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(Bild: The average tech guy, unsplash.com; Montage: Mac & i)

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Manch Freude über eine neue App-Version ist kurz. Nämlich dann, wenn sie mit der Erkenntnis einhergeht: "Oh, jetzt mit Abo." Immer mehr Software-Schmieden setzen auf dieses Zahlungsmodell. In den Reigen von Adobe Photoshop, Microsoft Office, aber auch kleineren Lösungen wie Outbank und 1Passwort haben sich in diesem Jahr unter anderem die iPhone- und iPad-Apps Filmic Pro, Halide und sogar die vom Mac mit Dauerlizenz bekannten Apple-Entwicklungen Logic Pro und Final Cut Pro eingereiht.

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Viele Kunden sind vom Abomodell gar nicht begeistert: "Ohne Abo geht nichts", ärgert sich zum Beispiel im App Store ein Kunde einer Kamera-App. "Hier sieht man wieder die reine Geldgier der Hersteller." Durchforstet man Foren oder Kommentarsektionen, zum Beispiel auf heise online, begegnet man aber nicht nur den Stänkern, die grundsätzlich nichts für Software bezahlen wollen. Es gibt auch die, die generell gerne etwas auf den Tisch legen, aber gezielt App-Abos vermeiden. Oft hervorgehobene finanzielle Gründe lauten:

  • Stellt der Anbieter von der Dauerlizenz auf das Abomodell um, steigt der Preis teils immens. Manche Jahresabos kosten so viel wie ein früherer Einmalkauf der App.
  • Ein Abonnement erscheint im Vergleich zu großen Paketen wie Microsoft 365 oder dem Adobe-Photo-Abo zu teuer.
  • Eine App wird über die Jahre gesehen dem Nutzer zu teuer.

Manch App-Store-Rezension zeugt von der Verärgerung über das Abomodell.

Die Anbieter sind sich dessen bewusst. "Für mich als Entwickler wäre ein Abo natürlich die bessere Lösung", meint Silvio Rizzi, Entwickler von Mela und Reeder. Aber das sei bei den Nutzern nun mal nicht sonderlich beliebt. Somit hält er aktuell am Einmalkauf fest und veröffentlicht alle paar Jahre ein kostenpflichtiges Update. "Solange es mir möglich ist, an meinen Apps zu arbeiten und davon leben zu können, passt das doch."

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