macOS-Terminal – Das kleine Einmaleins der Kommandozeile

Seite 3: Schnelle Abkürzungen im Terminal

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Bis hierhin mutet die Shell nicht besonders bequem oder gar zeitsparend an. Man muss jeden Befehl genau eintippen und oftmals genau darauf achten, welche Optionen man wann verwendet. Ein paar Komfortfunktionen gibt es aber doch. Dank Befehlshistorie kann man jede Zeile, die man getippt hat, mit Hilfe der Cursor-Tasten zurückholen. Hat man sich irgendwo vertippt, holt man den Befehl mit einem Druck auf die Cursor-hoch-Taste zurück, wandert dann mit Cursor links/rechts zum Fehler und korrigiert ihn.

Mit gleichzeitig gedrückter alt-Taste springen Sie wortweise, mit ctrl+a an den Anfang der Zeile und mit ctrl+e ans Ende. Wer es ganz bequem mag, kann auch mit gedrückter alt-Taste auf die gewünschte Stelle in der aktuellen Zeile mit der Maus klicken, um den Cursor dorthin zu bewegen.

Die Historie merkt sich die letzten 500 Befehle. Das Kommando history listet sie in Eingangsreihenfolge. Ein etwas älteres Kommando kann man mit der interaktiven Suchfunktion über das Tastenkommando ctrl+r aus der Liste fischen. Dann tippt man den Anfang des gesuchten Kommandos und die Shell zeigt den ersten passenden Eintrag aus der Historie an. Drückt man dann die Eingabetaste, wird der gezeigte Befehl erneut ausgeführt, mit Escape landet er in der Kommandozeile, wo man ihn dann noch ändern kann.

Lange Pfade oder Befehle sind aber trotzdem lästig, denn einmal muss man sie mindestens eingeben. Einfacher geht es mit der Autovervollständigung. Um einen Befehl, einen Verzeichnis- oder Dateinamen vervollständigen zu lassen, drücken Sie einfach die tab-Taste. Gibt es mehr als eine Möglichkeit, passiert beim ersten Druck auf die Taste nichts, beim zweiten werden alle Möglichkeiten aufgeführt. Dann kann man gezielt so lange weitere Buchstaben eintippen, bis das Ergebnis dem entspricht, was man eingeben möchte, und wieder tab drücken. Um etwa den Befehl mdfind zu schreiben, genügt es, mdf+tab einzugeben.

Wer mag, kann das Terminal auch im Zusammenspiel mit dem Finder nutzen: Wirft man eine Datei oder einen Ordner per Drag & Drop vom Finder in das Shell-Fenster, fügt das Programm den Pfad zum Objekt ein. So verlieren auch die längsten Pfade ihren Schrecken.

Speziell, wenn es darum geht, mehrere Dateien gleichzeitig zu bearbeiten, nützen diese Tricks aber wenig. Jedes Kommando bearbeitet ja nur eine Datei und man müsste für jede Datei ein eigenes Kommando absetzen. Einfacher und in einem Rutsch geht das mit den sogenannten Wildcards, einer Art Joker-Zeichen. Der Stern (*) steht dabei für eine beliebige Zeichenkette, das Fragezeichen für ein einzelnes beliebiges Zeichen. Der Befehl

mv *.jpg ./JPEGs

verschiebt beispielsweise alle Dateien im aktuellen Verzeichnis, deren Name auf .jpg endet, in den Ordner JPEGs auf derselben Ebene im Dateisystem. Schreibt man stattdessen

mv ?.jpg ./JPEGs

wandern nur Dateinamen mit exakt einem Zeichen vor der Endung in den Ordner, etwa 1.jpg oder a.jpg. Wer den Bereich genauer definieren möchte, kann den zulässigen Start- und Endwert explizit angeben. Dazu schreibt man sie in eckigen Klammern an geeigneter Stelle in den Dateinamen:

mv [2-5].jpg ./JPEGs

kopiert alle Bilder, die nur eine Zahl zwischen 2 und 5 als Dateinamen haben und mit .jpg enden.