Akku-Killer: Welche iOS-Apps zu viel Strom verbrauchen

Seite 5: Selbsthilfe

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Wer das eigene iPhone auf gefräßige Apps durchsuchen möchte, muss selbst Hand anlegen. Eine erste Analyse funktioniert allerdings nur mit Apps aus dem App Store – an die mitgelieferten Standard-Anwendungen kommt man mit dieser Methode ohne Jailbreak nicht heran. Zunächst benötigen Sie Apples Entwicklungsumgebung Xcode, die kostenlos im Mac App Store zum Download bereitsteht. Als zweiten Schritt installieren Sie ein Tool, mit dem sich das eigene iOS-Gerät am Mac als Volume mounten lässt. Das kostenlose Programm iFunBox reicht dazu aus (alle Downloads siehe Webcode). Bei verbundenem iOS-Gerät zeigt das Werkzeug die App-Verzeichnisse unter dem Menüpunkt „User Applications“ an. In denen verbirgt sich jeweils ein .app-Ordner, der nicht unbedingt denselben Namen wie die App haben muss. Bei InfinityBlade heißt der Ordner zum Beispiel SwordGame.app. Darin wiederum findet sich auf oberster Ebene die bereits erwähnte Datei Info.plist. Ein Doppelklick darauf öffnet Xcodes Plist-Editor, der die XML-Datei anschaulich darstellt: Auf der linken Seite listet der Editor die jeweiligen Schlüssel (Key) auf, während in der ganz rechten Spalte die dazugehörigen Schlüsselwerte (Value) auftauchen. Das Objekt der Begierde sind die beiden oben genannten Schlüssel, UIRequiresPersistentWiFi und UIBackgroundModes. Unter ihrem „offiziellen“ Namen tauchen sie allerdings nur dann auf, wenn im Menüpunkt „Editor“ der Haken bei „Show Raw Keys & Values“ gesetzt ist – sonst werden sie als „Application uses Wi-Fi“ respektive „Required Background Modes“ bezeichnet. Je nach Ansicht ändern sich auch die entsprechenden Werte. So wird aus dem simplen Schlüsselwert „voip“ der Fließtext „App provides Voice over IP services“.

Das Network-Template in Instruments verrät, mit welcher Gegenstelle sich iOS-Apps eigentlich verbinden.

Sind die Schlüssel vorhanden und gesetzt, ist schon einmal klar, dass sich die WiFi-Verbindung nicht schlafen legt und wohl vermutlich auch regelmäßige Reaktivierungen der untersuchten App im Hintergrund stattfinden. Als ersten Schritt können Sie so also überprüfen, ob diese App als möglicher Stromfresser im Hintergrund überhaupt in Betracht kommt – eine App, die keine Hintergrund-Tasks anfordert, ist schließlich auch nicht im Hintergrund aktiv. joyn zum Beispiel meldet hier den VoIP-Bedarf an. Doch selbst wenn entsprechende Werte gesetzt sind, bleibt die Gesamtverbrauchsbelastung einer App dennoch im Dunklen. Gerade die CPU-Auslastung lässt sich so nicht feststellen, und auch eine Einschätzung der Häufigkeit der Reaktivierungen ist nicht möglich. Dazu bedarf es etwas mehr Handarbeit.

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