FAQ: Apps fĂĽr die Navigation auf dem Fahrrad

FĂĽr die Radtour nimmt man nicht irgendein Navi, dafĂĽr gibt es spezielle Apps. Zahlreiche Leser haben uns dazu Fragen gestellt, die wir hier beantworten.

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(Bild: Von Thomas via Pixabay)

Lesezeit: 7 Min.
Inhaltsverzeichnis

Beim sorgenfreien Planen einer Radtour helfen spezielle Apps. Mit einigen davon können Pedaltreter ziemlich komfortabel Routen planen, archivieren und untereinander austauschen. Vor allem aber verleiht die Smartphone-App ihnen Ortskenntnis und weist sie obendrein auf Sehenswürdigkeiten hin. Wir haben in c't sieben Apps für fahrradgerechte Routenplanung und Navigation getestet. Zahlreiche Leser haben uns nach dem Test vor weitergehende Fragen gestellt oder auch selbst gute Tipps eingesandt.

Viele Tourenleiter planen für ihre Gruppe eine komoot-Tour, geben die für Follower oder ganz allgemein frei und teilen den Link dazu mit ihren Mitfahrern. Aber was, wenn kurz vor der geplanten Tour noch Änderungen nötig sind, beispielsweise weil eine Baustelle auf dem Weg eröffnet wird? Muss die Leitung bei jeder Änderung einen neuen Link versenden, in der Hoffnung, dass die Mitfahrenden den Überblick behalten und der richtigen Tour folgen?

Das geht mittlerweile einfacher. Ende März 2024 hat komoot die neue Funktion "Gruppentour organisieren" eingeführt. Der Tourenleiter öffnet seine geplante Tour und wählt den gleichnamigen Menüpunkt aus. Dann erscheint ein Fenster, das einen Einladungslink als QR-Code zeigt. Teilnehmer öffnen diesen Link, indem sie diesen Code einscannen, und haben fortan Zugriff auf die Tour. Zusätzlich kann der Planer die Teilnehmer auch durch Angabe ihrer E-Mail-Adressen einladen.

In der Gruppentour greift jeder Teilnehmer online auf die aktuelle Tourenplanung zu. Die Teilnehmer sehen also alle Änderungen, die der Tourenleiter eingetragen hat, sobald ihre Geräte die Gruppentour aktualisieren. Allerdings erhalten die Teilnehmer keine automatische Mitteilung darüber, dass ihre Tour verändert worden ist.

Außerdem hat die Leitung nach wie vor die bekannten Probleme, wenn sie ihre Tour am Smartphone überarbeiten will: Die bestehende Route lässt sich nicht einfach wie im Browser am PC anfassen und verschieben. Beim Hinzufügen eines neuen Streckenpunkts am Smartphone muss man aber genau aufpassen, ob man einen neuen Zielpunkt an- oder einen neuen Wegepunkt in die Strecke einfügt. Zwar ist ein Zielpunkt in der Nähe des mittleren Streckenverlaufs selten sinnvoll, der Routing-Algorithmus fasst Eingaben trotzdem oft so auf und führt die Tour dann gegebenenfalls nach dem eigentlichen Ziel wieder zurück und genau zu dem zuletzt hinzugefügten Abstecher als neuem Endpunkt.

Wenn der Planer in komoot eine Gruppentour anlegt, können alle Mitfahrer online auf die aktuelle Streckenführung zugreifen. Eine Änderungsnotiz bei kurzfristigen Aktualisierungen erhalten sie aber nicht.

Wenn man unterwegs am Smartphone seine Outdooractive-Tour bearbeiten will, klappt das nicht so einfach. Immer wenn man mit einem langen Fingertipp eine Stelle auf einer Alternativroute markiert, wird dieser Ort als neuer Zielpunkt gesetzt und die App plant einen Kurs vom bisherigen Ziel dorthin. Gibt es wirklich keine Möglichkeit, die bestehende Route am Smartphone zu verbessern?

Outdooractive unterscheidet klar zwischen einem Wegpunkt auf der Strecke und einem Zielpunkt, der automatisch angenommen wird, wenn der Anwender einen Punkt außerhalb der bisherigen Strecke markiert. Um eine Alternativroute zu erzeugen, muss er zunächst einen Wegpunkt auf der bestehenden Strecke festlegen (die Stelle eine Sekunde gedrückt halten, dann "Zwischenpunkt einfügen"). Den neuen Wegpunkt kann er anschließend auch am Smartphone-Display greifen und verschieben, Outdooractive passt die übrige Streckenführung automatisch an. Die Reihenfolge der Zwischenpunkte auf der Route bleibt erhalten.


OsmAnd ist doch ein Open-Source-Projekt, kann man die Premium-App nicht auch kostenfrei bekommen?

Tatsächlich bietet der App-Store F-Droid für kostenlose Open-Source-Software neben OsmAnd Free auch die Kaufversion OsmAnd+ kostenfrei zum Download. Wer das Projekt und damit auch die Entwicklung neuer Funktionen unterstützen will, kann über die Plattform freiwillig etwas spenden. Mit OsmAnd+ kann der Anwender vor allem unbegrenzt Karten herunterladen, um offline darauf zurückzugreifen.


Viele Fahrradnavis erlauben den Download von Karten und Routendaten, sodass man ohne Internetverbindung navigieren kann. Aber kann man die Route dann unterwegs auch offline verändern und neu berechnen lassen?

Die OsmAnd-Apps auf dem Smartphone können tatsächlich auch offline neue Wege zum Ziel finden. Ein Problem ist dabei höchstens, dass die Funktionen zur Routenplanung am Smartphone-Display gegenüber der Web-App deutlich eingeschränkt sind. Aber der Anwender kann zumindest Zwischenziele ergänzen oder sich eine vollständig neue Route berechnen lassen.


Oft will man ja nicht einfach nur zu einem bestimmten Ziel; erst recht will man nicht auf demselben Wege zurĂĽck, auf dem man schon hingefahren ist. Aber wo finde ich Hilfe, wenn ich einen Rundkurs planen will?

Naviki bietet in der Web-App schon in der kostenfreien Version eine interessante Funktion, um einen Rundkurs zu planen, der eine vorgegebene Streckenlänge ungefähr einhält. Dazu wählt man den Menüpunkt "Route planen" und aktiviert in der Auswahlbox oben das Rundkurs-Symbol. Danach gibt man eine Start-Zieladresse ein und wählt mit einem Schieberegler die passende Streckenlänge aus.

Die App stellt automatisch eine Handvoll unterschiedlicher Touren zu den Vorgaben zusammen, in unterschiedliche Himmelsrichtungen, zum Teil als echten Rundkurs oder als Schleife, auch mal mit kleinen Abstechern zu Sehenswürdigkeiten. Eine eigene Schaltfläche erlaubt sogar, die Richtung der Tour umzukehren, wobei sie automatisch leicht umgeplant wird.

Wie bei der einfachen Routenplanung stehen auch beim Bearbeiten des Rundkurses die üblichen Funktionen zur Verfügung: Man kann die Strecke greifen und auf andere Wege zerren, wobei sie sich dann wie magnetisch anpasst, den Rest der Strecke plant das Tool entsprechend um. Bei diesem Vorgehen wird die vorgegebene Streckenlänge aber in der Regel nicht eingehalten.

Naviki bietet in der kostenfreien Web-App eine Funktion, die automatisch zu einem Startpunkt und einer vorgegebenen Streckenlänge mehrere Rundkurse vorschlägt. Die kann der Nutzer mit den Pfeiltasten links durchscrollen.

Die Rundkurs-Funktion ist auch für die Nutzer anderer Fahrradnavi-Apps interessant. Eine in Naviki vorgeplante und gespeicherte Tour lässt sich immer auch herunterladen, beispielsweise im GPX-Format, und anschließend mit der Lieblings-App feintunen und benutzen.


Da plant man am PC geflissentlich seine Radtour mit allen Feinheiten und freut sich schon auf die schönen Strecken und guten Ausblicke – und dann biegt man einmal falsch ab und das Navi berechnet sofort eine neue Route. Im Zweifel ist damit die ganze Planung über den Haufen geworfen. Muss das so sein?

Das muss nicht sein. Beispielsweise kennt die App Outdooractive das Rerouting gar nicht. Der Anwender wird lediglich darauf hingewiesen, dass er sich von der geplanten Tour entfernt hat, und erfährt, in welcher Entfernung und Richtung diese nun liegt.

Bei komoot kann der Anwender sich ganz bewusst entscheiden, ob er Rerouting zulassen will oder nicht. Dazu wählt man in der Smartphone-App unter dem Menüpunkt "Profil" oben das Zahnradsymbol für die Einstellungen und dort unter "App-Einstellungen" dann "Navigation". Der Schiebeschalter unter "Automatisches Umplanen" schaltet das automatische Rerouting während der Tour ein oder aus. In der laufenden Navigation gibt es sogar eine Abkürzung: Nach Klick auf das Lautsprechersymbol öffnet sich ein Fenster mit den wichtigsten Navigationsanweisungen, darunter auch der Schiebeschalter für "Automatisch umplanen".

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(agr)