Glasfaser-Internet weiterleiten

Ich möchte eine Powerline-Verbindung zwischen einem Glasfasermodem und dem eigentlichen Router verlegen. Ist so etwas überhaupt möglich und ist es sinnvoll?​

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Mein Einfamilienhaus hat einen Glasfaseranschluss bekommen. Der kommt leider ganz woanders ins Haus als der bisherige Anschluss (Koaxkabel von Vodafone), in dessen Nähe auch alle Netzwerkleitungen zusammenlaufen und die Server stehen. Ich müsste also ein Netzwerkkabel vom neuen zum alten Standort verlegen. Da das baulich aber sehr aufwendig ist, dachte ich an eine Powerline-Verbindung zwischen dem Glasfasermodem und dem eigentlichen Router. Ist so etwas überhaupt möglich und ist es sinnvoll?

Möglich ja, sinnvoll eher nicht: Die praktisch nutzbare Nettodatenrate von Powerline-Verbindungen hängt sehr stark von der Qualität des Stromleitungsweges zwischen den PLC-Adaptern ab. Selbst mit der modernsten PLC-Variante, die bis zu 2400 Mbit/s brutto erreicht, ist netto alles zwischen 0 und 400 Mbit/s drin.

In einer typischen Etagenwohnung maßen wir über zehn Steckdosenkombinationen gemittelt zwar gut 100 Mbit/s, aber die schlechteste leitete nur 54 Mbit/s durch, wohlgemerkt im selben Stockwerk. Über mehrere Stockwerke in einem Eigenheim streut der Durchsatz noch stärker, einen schnellen Glasfaseranschluss werden Sie darüber sehr wahrscheinlich nicht ausreizen können.

In einem vorherigen Artikel haben wir sinnvollere Alternativen beschrieben. Dennoch geht nichts über eine dedizierte Leitung: optimaler Durchsatz, kein zusätzlicher Stromverbrauch. Vielleicht genügt bei Ihnen ja schon ein passendes LWL-Patchkabel (siehe folgende Frage). Die sind vergleichsweise günstig und lassen sich als zwei Millimeter dünne, weiße Ausführung auch sehr unauffällig verlegen. Damit können Sie das Glasfasermodem umziehen oder gleich einen Router mit integrierter Faserschnittstelle nutzen.

Neugierig geworden?

(ea)