Hand aufs Herz: Herzgesundheit mit der Apple Watch

Am Weltherztag steht das Bewusstsein für Herzerkrankungen im Fokus. Die Apple Watch kann dabei helfen, indem sie etwa auf Symptome wie Vorhofflimmern achtet.

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Apple Watch EKG

(Bild: Peshkova / Shutterstock / Apple)

Lesezeit: 4 Min.
Inhaltsverzeichnis

Heute geht es buchstäblich um eine Herzensangelegenheit: Am Weltherztag, der alljährlich auf den 29. September fällt, halten wir inne und konzentrieren uns auf das Herz. Sollte man natürlich öfter tun. Aber zumindest jetzt fassen wir mal wieder gute Vorsätze wie etwa, uns mehr zu bewegen und gesund zu ernähren oder auf Risikofaktoren wie Alkohol und vor allem Zigaretten möglichst zu verzichten. Auch Stress kann das Herz bekanntlich gefährden; doch gänzlich vermeiden können ihn wohl die wenigsten, was bei manch einem die Angst vor einem Herzinfarkt schürt.

Um dieser Sorge nicht hilflos gegenüberzustehen, kann man aus Apples Health App ein paar Erkenntnisse ziehen. Wir setzen eine Apple Watch voraus; die Health-App kooperiert aber auch mit anderen Fitness-Wearables.

Wer seine Watch regelmäßig trägt, hat ihr vermutlich irgendwann die Berechtigung zum Messen der Herzfrequenz erteilt. Andernfalls lässt sich das nachholen, indem man auf dem iPhone die Watch-App öffnet und unter Datenschutz die Option „Herzfrequenz“ aktiviert. Im Datenschutzmenü stellt man übrigens auch die Weichen für weitere Gesundheitsfunktionen wie das Messen der Sauerstoffsättigung im Blut.

Sind die Messungen erst einmal aktiv, finden sich die Ergebnisse auch in Apples Health-App wieder. Sie widmet der Herzgesundheit einen eigenen Bereich, der sichtbar wird, wenn man im Menü (am unteren Bildschirmrand) auf „Entdecken“ tippt. Durch Antippen einzelner Werte wie Herzfrequenz, Ruheherzfrequenz oder der Herzfrequenzvariabilität öffnet man jeweils den Verlauf über mehrere Tage, Wochen und Monate. Im Verlauf zeigen sich gegebenenfalls Unregelmäßigkeiten, die man zum jeweiligen Zeitpunkt nicht wahrgenommen hat. Bedenklich sind solche Ausreißer, wenn sie sich häufen.

Die eigenen Werte lassen sich nur bedingt mit denen von anderen vergleichen. So ist beispielsweise eine Ruheherzfrequenz von 40 Schlägen pro Minute bei einem Leistungssportler nicht ungewöhnlich, während sie bei jemand anderem von einer gesundheitlichen Beeinträchtigung herrühren kann.

Weltherztag: Mit Apple Watch und Apple Health auf das Herz achten (5 Bilder)

Das "Entdecken"-Menü in der Health-App

Im Menü "Entdecken" widmet die Health-App der Herzgesundheit einen eigenen Bereich.

In Ruhe variiert der Herzrhythmus, weil der Körper auf feinste innere und äußere Signale reagiert. Mit zunehmender Anspannung schlägt das Herz schneller und behält diesen schnelleren Takt in der Regel auch bei – die Herzfrequenzvariabilität sinkt also auf ein niedrigeres Niveau, und sie steigt, wenn sich das Herz entspannt und wieder variabel auf die vielen unterschiedlichen Signale reagiert. Fällt Ihre Herzfrequenzvariabilität durchgängig niedrig aus, könnte Ihr Stresslevel zu hoch sein und ihr Herz dauerhaft belasten. Für einzelne Tage kommen dagegen auch Infekte und Schlafmangel als Auslöser infrage oder ein intensives Training nach zu geringer Erholung. Tippt man im Diagramm der Health-App auf einen Messpunkt, erscheint die Herzfrequenzvariabilität in Millisekunden und die etwaige Uhrzeit. Um die genaue Uhrzeit zu erfahren, scrollen Sie vom Diagramm zur Herzfrequenzvariabilität nach unten und lassen sich „alle Daten anzeigen“.

Die Watch kann noch mehr für Sie tun. Zwar ersetzt sie kein medizinisches Gerät und kann auch keinen Herzinfarkt feststellen; sie kann aber warnen, wenn Ihre Herzfrequenz länger als 10 Minuten ungewöhnlich niedrig oder ohne erkennbaren Grund (also außerhalb sportlicher Aktivitäten) zu hoch ist. Auch Vorhofflimmern kann sie erkennen und Ihnen melden, selbst wenn Sie es nicht wahr nehmen. Vorhofflimmern kann auf eine Herzschwäche hindeuten. Tritt es häufiger auf und wird nicht behandelt, können Blutgerinnsel entstehen, die wiederum zu einem Schlaganfall führen können.

Die Warnungen lassen sich einzeln aktivieren, am einfachsten in der Watch-App auf dem iPhone im Menü „Herz“. Wenn eine niedrige Herzfrequenz für Sie als Leistungssportler nichts Ungewöhnliches ist, können Sie die entsprechende Warnung deaktivieren oder die Grenze auf ein für Sie persönlich kritisches Maß herabsetzen.

Mit Ausnahme der SE-Modelle kann jede Watch ab Series 4 ein 1-Kanal-EKG schreiben, das ebenfalls Vorhofflimmern sowie zu hohe oder niedrige Herzfrequenzen erkennen lassen kann. Wenn Sie sich das EKG in Health auf dem iPhone ansehen, können Sie daraus ein PDF generieren und, wenn Handlungsbedarf besteht, Ihrem Arzt vorlegen. Über „Teilen“ am unteren Rand der Health-App können Sie außerdem jemandem, der ebenfalls ein iPhone oder iPad besitzt, Einblick in die von Ihnen dafür ausgewählten Daten gewähren – oder etwa älteren Menschen vorschlagen, Ihre Gesundheitsdaten mit Ihnen zu teilen, damit Sie ihnen helfen können, ihre Gesundheit im Blick zu behalten.

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