Hyperrealistische Farbfotografie mit Infrarot

Ein Infrarotfoto hat dem normalen Farbfoto oft Kontrast und Detailzeichnung voraus, zeigt aber „falsche“ Farben. Kombiniert man beide Fotos, erhält man echtfarbige Bilder mit romantischen bis dramatischen Lichtstimmungen und märchenhafte, teils hyperrealistische Landschaften. Wir stellen die notwendigen Techniken vor und beseitigen die vielen Stolpersteine, die auf dem Weg zu einzigartigen Landschaftsbildern liegen.

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Lesezeit: 27 Min.
Von
  • Ralph Altmann
Inhaltsverzeichnis

Eine besondere Faszination auf den Betrachter üben Infrarotaufnahmen (IR) aus. Sie sind oft sehr detailreich und zeigen beeindruckende Kontraste. Ihre Domäne ist die Schwarzweiß-Fotografie, denn die (gewohnten) Farbinformationen gehen verloren, wenn kein sichtbares Licht mehr auf den Film oder Sensor fällt. Zwar lassen sich auch die unterschiedlichen IR-Wellenlängen als Farben interpretieren und mit einem Trick (Kanaltausch) sogar fast natürlich anmutende blaue Himmel schaffen, doch insgesamt sehen IRFarbfotos meist aus, als wären sie Alices Wunderland entsprungen. Wie man solche märchenhaften bis surrealistischen Farb-IR-Bilder schafft, finden Sie im Foto Club.

In diesem Artikel zeige ich, wie man ein IR-Foto mit einem normalen Farbfoto kombinieren kann. Das Ergebnis sind Bilder mit „richtigen“ Farben, aber hohen und teils ungewöhnlichen Farbkontrasten. Wo herkömmliche Landschaftsbilder Wälder und Wiesen nur als relativ undifferenzierte dunkelgrüne Flächen zeigen, bringt diese Methode im Wortsinne Licht hinein: Das Grün dichter Wälder wird durchsichtig und selbst weit entfernt liegende Details werden plötzlich klar sichtbar, weil IR-Licht Dunst und Nebel weit besser durchdringt als sichtbares Licht.

Für ein solch hyperrealistisches Bild schieben wir einem normalen Farbfoto ein Kuckucksei in Gestalt eines IR-Schwarzweiß-Fotos unter. Vom Farbfoto benötigen wir nur die Farbinformation, die Helligkeitsinformation nehmen wir dagegen von einem IR-Foto des gleichen Motivs. Die Abbildung zeigt das Prinzip. Praktisch wird der Helligkeitskanal des Farbfotos gegen den Helligkeitskanal des IR-Fotos ausgetauscht. Im Lab-Farbmodus liegt die Helligkeit im L-Kanal, hier muss also nur dieser Kanal ausgetauscht werden. Aber auch im RGB-Modus ist dieser Tausch ganz einfach, dank des Ebenen-Mischmodus Farbe, den es in praktisch allen Bildbearbeitungsprogrammen gibt. Die gesamte Vorgehensweise finden Sie im Tutorial-Teil am Ende dieses Artikels.

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