IOTA – die nächste Generation der Blockchain?

Seite 5: Die Zukunft von IOTA

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Die IOTA Foundation bietet Entwicklern offizielle Bibliotheken für JavaScript und C an. Bibliotheken für Java, Python, C++ und Go hat die Community entwickelt. Damit können Systeme relativ einfach mit dem IOTA Tangle kommunizieren.

Zurzeit arbeitet man an einer verschlüsselten Kommunikation über den Tangle, zum Beispiel für die sichere Übermittlung von Sensordaten. Private Transaktionen, also Transaktionen, bei denen nicht jeder sehen kann, von wem sie ausgingen, an wen sie gingen und wie viele IOTA transferiert wurden, sind in einer frühen Entwicklungsphase. Ein Hardware-Prozessor namens JINN ist in Entwicklung. Mit dem soll es möglich sein, die Rechenoperationen für die Tangle-Integration in Hardware auszuführen.

Stresstests auf das IOTA Netzwerk sind geplant, um sicherzustellen, dass es ausreichend skaliert. In einem Labor haben Forscher schon 10.000 Transaktionen pro Sekunde erreicht. In Zukunft soll die zentrale Instanz, der Coordinator, abgeschaltet werden. Die IOTA Foundation hofft, dass das Ende 2018 geschieht, aber der Zeitpunkt kann sich durchaus nach hinten verschieben.

Nun stellt sich die Frage, welche realen Anforderungen IOTA lösen kann. Ein oft genanntes Problem ist das Absichern von Lieferketten. Bei global verteilten Lieferanten gibt es öfters Transparenzschwierigkeiten, zum Beispiel kann es zu Fälschungen bei Teilen kommen. Wenn jeder Hersteller in der Lieferkette den aktuellen Fortschritt im Tangle (oder einer Blockchain) speichert, könnten Kunden jederzeit die Lieferkette überprüfen. Dadurch könnten Unternehmen sicherstellen, dass das Teil mit der Seriennummer X zum Zeitpunkt T1 die Fabrik verlassen hat und zum Zeitpunkt T2 an einem anderen Ort von einer anderen Firma in das Auto mit der VIN V verbaut wurde.

Auch Sensornetze könnte man in den IOTA-Tangle einflechten. Dazu schreibt jeder Sensor seine aktuellen Messwerte in den Tangle. Dadurch sind sie fälschungssicher abgespeichert und Nutzer können die aktuellen Werte in Echtzeit auslesen. Darauf aufbauend ist ein Pay-per-Use Modell denkbar: Jeder Interessent könnte per IOTA den aktuellen Kryptoschlüssel eines Sensors kaufen und dann erst dessen Sensordaten lesen.

Ebenfalls denkbar ist eine digitale Patientenakte. Anstatt wie bisher die Patientendaten an verschiedenen Stellen zu verwalten und sie fehleranfällig zwischen verschiedenen Ärzten zu transferieren, könnte man die Patientendaten verschlüsselt im Tangle speichern. Ein Arzt kann nach Autorisierung durch den Patienten die Daten einsehen und neue Daten an die Patientenakte hinzufügen.

Alle genannten Anwendungsfälle müssen den Datenschutz wahren und das Missbrauchspotenzial verhindern. Dazu sei das Beispiel von demokratischen Wahlen über eine Blockchain angeführt – wie das Debakel mit den Wahlcomputern eindrucksvoll gezeigt hat, ist es nicht immer eine gute Idee etwas zu tun, nur weil es technisch möglich ist.