Infrastructure as Code: Agile Entwicklung muss über den Softwarecode hinausgehen

Seite 2: Fazit

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Manche Unternehmen mögen nun glauben, dass irgendwo ein renommierter Experte nur darauf wartet, eingestellt zu werden, um ihre Organisation zu transformieren. Dabei handelt es sich jedoch um einen weitverbreiteten Irrtum, der diesen Unternehmen unter Umständen wertvolle Zeit und Ressourcen kostet, während die Konkurrenz ihre Prozesse Zug um Zug optimiert und beschleunigt.

Die eine Qualifikation oder den einen Spezialisten, mit denen sich Infrastructure as Code über Nacht im Unternehmen einführen lässt, gibt es nicht. Den größten Erfolg bei der Realisierung zunehmend teamorientierter und automatisierter Umgebungen werden Firmen erzielen, wenn sie diese selbst erstellen: durch Engagement, Versuch und Irrtum sowie Pilotprojekte unter der Leitung unternehmenseigener Versuchsteams. Wichtig ist dabei jedoch, dass diese Teams von Techniken unterstützt werden, die für die Entwickler alle Voraussetzungen schaffen, um Prozessgeschwindigkeiten erfolgreich zu erhöhen. Zudem müssen sie die Unternehmen mit den Sicherheitsmechanismen ausstatten, die diese neuen Projekte erfordern.

Zusammen mit solchen Techniken können Unternehmen durchaus auf das breite Repertoire an Talenten im eigenen Unternehmen zurückgreifen – Mitarbeiter, die ihre Organisation und Kultur wirklich verstehen und dank ihres Wissens um Geschäftsanforderungen und Produktlinien den idealen Weg nach vorn festlegen können.

Die richtigen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass ein Unternehmen in der veränderten Welt der Digitalisierung Schritt halten kann, gleicht einer Reise. Das Team, das die Prozesse entwirft, muss daher in jedem Fall dasselbe sein, das mit dem Management der operativen Abläufe bestens vertraut ist. Denn ist dem nicht so, brüten Projektverantwortliche, nachdem sich die externen Berater verabschiedet haben, oft verzweifelt über neuen Vorgehensweisen und Modellen zur Zusammenarbeit.

Es kostet Zeit und bedeutet Aufwand – zweifellos. Doch mit den richtigen Schritten kann jedes Unternehmen seine internen Prozesse erneuern und eine Vorreiterrolle in der neuen, digitalen Welt übernehmen.

Christopher Seiwald
ist Gründer und CEO von Perforce Software. Mit mehr als 25 Jahren Branchenerfahrung verfügt der Experte für SCM über umfassendes Fachwissen in Bezug auf Softwareentwicklungsmethoden wie agile Entwicklung oder Continuous Delivery.
(ane)