Kaufberatung iPhone 2021: Das richtige iPhone finden

Seite 2: iPhone 7, iPhone 8 und iPhone X

Inhaltsverzeichnis

Im September 2016 kamen das iPhone 7 und das größere 7 Plus auf den Markt. Ihre Gehäuse haben abgerundete Kanten und liegen angenehm in der Hand. Sie sind aus verstärktem Aluminium gefertigt, in welches das abgerundete Displayglas nahtlos übergeht. Das iPhone 7 lässt sich problemlos mit einer größeren Hand bedienen. Das iPhone 7 Plus ist noch einmal 2 cm höher, 1 cm breiter und 0,2 mm dicker, um es zu nutzen, brauchen die meisten Menschen zwei Hände (es gibt allerdings auch eine Geste zum Verschieben des oberen Bildschirminhalts nach unten) und es passt kaum noch in die Hosentasche. Apple bietet die Farbvarianten Silber, Gold, Roségold, Matt-Schwarz und Diamantschwarz (kratzanfällige Klavierlack-Optik) an, später kam Rot hinzu.

Das iPhone 7 besitzt ein druckempfindliches Display (3D Touch). Stärkerer Druck auf den Bildschirm löst kontext-sensitive Aktionen wie Vorschau oder Öffnen aus. Der Schrittmotor der Taptic Engine gibt fühlbares Feedback in Form von Vibrieren oder Klopfen. "Hey, Siri" funktioniert auch, wenn das iPhone nicht am Ladegerät hängt. Das iPhone 7 ist erstmals nach IP67-Zertifizierung geschützt und kann 30 Minuten in einem Meter Wassertiefe unbeschadet überstehen. Im Home-Button steckt kein mechanischer Knopf mehr, stattdessen vibriert die Taptic Engine beim Drücken der kapazitiven Oberfläche. Ist das iPhone ausgeschaltet, zeigt sich keine Reaktion.

iPhone 7 und das größere 7 Plus hat Apple 2016 eingeführt.

Das Display des iPhone 7 misst 4,7 Zoll in der Diagonalen und besitzt 1334 × 750 Pixel bei einer Auflösung von 326 dpi. Der Bildschirm des 7 Plus misst 5,5 Zoll und zeigt 1920 × 1080 Pixel (Full HD) mit 401 dpi.

Er ist damit nicht nur deutlich größer, sondern auch noch schärfer. Die Bildschirme erreichten in unserem Test eine gute Helligkeit von rund 580 cd/m2 und stellen den DCI-P3 erweiterten Farbraum dar.

Die Hauptkamera mit 12-Megapixel-Sensor und Blende f/1,8 liefert scharfe, detailreiche Fotos in natürlichen Farben, auch bei schwierigen Lichtverhältnissen – insbesondere bei Verwendung von HDR (High Dynamic Range). In Sachen Bildqualität gehörte das iPhone 7 zum Spitzensegment aller Smartphones im Jahre 2016. Der Blitz arbeitet mit vier LEDs und erleuchtet die unmittelbare Umgebung schön hell. Die Frontkamera besitzt einen Sensor mit 7 Megapixeln. Bei schlechten Lichtverhältnissen springt das Display als Blitz-Ersatz ein und leuchtet kurzfristig mit maximaler Helligkeit. Apple nennt das "Retina Flash".

Den optischen Bildstabilisator hat auch das 4,7-Zoll-Modell und nicht nur das Plus. Er reduzierte im Test bei 1080p-Filmaufnahmen Bewegungen durch Zittern oder Gehen effektiv. Bei 4K-Videos können die Stabilisatoren Wackler und Ruckeln aber nicht ganz abfangen. Videos mit der Frontkamera leiden genau wie Selfie-Fotos unter der geringen Schärfe ab etwa fünf Metern Abstand. Belichtung und Farben gelingen hingegen gut. Die maximale Video-Auflösung hat Apple bei der Frontkamera auf 1080p limitiert.

Das Plus-Modell bringt erstmals ein zusätzliches Tele-Objektiv mit, allerdings noch ohne optischen Bildstabilisator. Es bildet bei gleichem Abstand etwa ein Viertel der Fläche ab (Zoomfaktor 2). Das ermöglicht den beliebten Tiefenschärfe-Effekt mit unscharfem Hintergrund im Bokeh-Stil für Porträts. Dabei werden die Bilder beider Sensoren miteinander verrechnet, der Ausschnitt entspricht dem des Teles.

Der SoC A10 Fusion besitzt vier Kerne, wobei zwei Recheneinheiten nur zum Energiesparen gedacht sind, zwei für Höchstleistungen. iOS schaltet automatisch zwischen den beiden Kernpaaren um, ohne dass sich die Apps selbst die Recheneinheit aussuchen könnten. Mehr als zwei Kerne laufen nie zur gleichen Zeit. Das iPhone 7 besitzt 2 GByte RAM, beim Plus-Modell sind es 3 GByte, die wir beim Einsatz von iOS 14 und aktuellen Video-Apps als Minimum empfehlen würden. Die Mindestgröße des Flash-Speichers hat Apple gegenüber den Vorgängern iPhone 6s (Plus) von 16 auf 32 GByte erhöht, außerdem stehen 128 und 256 GByte zur Auswahl. Die Akkus einiger iPhones 7 und 7 Plus waren von Qualitätsproblemen betroffen (siehe oben).

Ab den 7er-iPhones gibt es keine Kopfhörerbuchse mehr; die Earpods werden stattdessen mit Lightning-Anschluss beigelegt. Erstmals kommen in einem iPhone die beiden Lautsprecher für Musik (unten) und Telefonieren (oben) im Stereo-Modus zum Einsatz, der sich beim quer Halten einschaltet und für räumlichen Klang sorgt. Das iPhone 7 ist in einigen Farben noch als Neugerät ab 330 Euro erhältlich.

iPhone 7 (Plus)

  • wasserdicht

  • Tele beim Plus-Modell

  • günstig (nur gebraucht)
  • Display mit breitem Rand
  • häufige Akkuprobleme

Das iPhone 8 vom September 2017 wiegt 12 Gramm mehr als das 7 und sein Gehäuse hat in allen drei Dimensionen ein bis zwei Zehntel-Millimeter zugelegt. Das Plus-Modell wurde 14 Gramm schwerer und ebenfalls minimal größer, weil Apple für die Rückseiten wieder Glas statt Aluminium verwendet. Die abgerundeten Glasfronten fasst ein farblich passender Aluminiumrahmen ein. Zur Auswahl standen zunächst Silber, Spacegrau und (blasses) Gold, später auch Rot. Die iPhones 8 hat Apple bis zum April 2020 mit 64 oder 256 GByte Speicherkapazität verkauft. Jetzt sind sie fast ausschließlich gebraucht erhältlich.

iPhone 8 und 8 Plus sind die ersten iPhones mit Support für induktives Qi-Laden.

Bei den gleich hell gebliebenen Displays sorgt die True-Tone-Technik mit Unterstützung des Umgebungslichtsensors auf Wunsch dafür, dass helle Hintergründe im Farbton dem Umgebungslicht angepasst werden (Weißabgleich) und so beim Lesen in der Dämmerung weniger stören.

Die Auflösung der rückseitigen Kameras bleibt bei zwölf Megapixel, allerdings hat ihnen Apple einen besseren Sensor und einen schnelleren Autofokus spendiert. Im Testlabor erzielten wir bei normalem Licht gute Fotos mit lebendigen, realistischen Farben und etwas weniger Rauschen.

4K-Videos nehmen die 8er-iPhones nun mit maximal 60 statt 30 Bildern pro Sekunde (fps) auf. Zeitlupenaufnahmen fertigen sie bei 1080p (statt 720p) mit 240 fps an. Dank des schnelleren Prozessors weisen 4K-Videos mit 60 fps im Test kaum Ruckler auf. Der optische Bildstabilisator reduziert noch effizienter Bewegungen durch Zittern, Armwackler oder Gehen. Dem Tele des 8 Plus fehlt ein solcher weiterhin. Beim Tiefenunschärfe-Effekt des Plus-Modells kann man mit der Funktion "Porträtlicht" nachträglich die Beleuchtungsanmutung von normalem Licht, über Studiolicht, Konturenlicht und Bühnenlicht bis zu Graustufen ändern.

Die 8er iPhones beherrschen LTE nicht mehr nur mit 450 MBit/s, sondern mit maximal 800, was in Deutschland aber kaum angeboten wird. Sie verwerten erstmals auch Signale des europäischen Satelliten-Navigationssystems Galileo, die sie mit denen des amerikanischen GPS und des russischen Glonass kombinieren. Das erlaubt zum Beispiel in engen Straßenschluchten ein präziseres Lokalisieren.

Der Prozessor A11 Bionic besitzt erstmals sechs Kerne – vier zum Energiesparen und zwei für höchste Performance. Anders als beim iPhone 7 können alle sechs zusammenarbeiten, wenn es um maximale Leistung im Multi-Threading geht. Der Beiname Bionic rührt von einer neuronalen Recheneinheit her, die mit auf dem SoC sitzt. Sie kommt bei speziellen Aufgaben wie der Bildverarbeitung oder maschinellem Lernen (KI) zum Einsatz.

Die Prozessorleistung ist bei Verwendung aller Recheneinheiten doppelt so gut wie bei den 7er-iPhones (siehe Balkendiagramm). Apple setzt erstmals einen selbst entwickelten Grafikprozessor mit drei Kernen ein. Die Grafikleistung steigerte sich um 33 Prozent. Die Kapazität der Akkus hat sich gegenüber den Vorgängern zwar leicht verringert, doch durch die Energiesparkerne verbesserten sich die Laufzeiten teilweise etwas.

Durch den Glasrücken können iPhones ab dem 8er drahtlos per Induktion (Qi-Standard) mit 7,5 Watt geladen werden. Das ermöglicht aber nur ähnlich lange Auftankzeiten wie mit dem leistungsschwachen, mitgelieferten USB-Netzteil (5 W). Will man den Akku noch schneller voll haben, benötigt man ein Ladegerät mit USB-C und ein USB-C-zu-Lightning-Kabel. Mit dem Netzteil eines MacBook Pro 13" konnten wir den Akku binnen 26 Minuten zu 50 Prozent füllen.

iPhone 8 (Plus)

  • wasserdicht
  • 
Qi- und Schnell-Laden
  • 
4K-Videos mit 60 fps

  • 
bis 2020 verkauft
  • Display mit breitem Rand

Kurz nach dem iPhone 8 kam im November 2017 das iPhone X (sprich: "iPhone Zehn") als Flaggschiffmodell in den Handel – erstmals mit einem Preis weit über 1000 Euro. Wie beim iPhone 8 besteht die Rückseite aus Glas. Eingefasst ist es nicht in Aluminium, sondern Edelstahl. Qi- und Schnell-Laden ist wie beim iPhone 8 möglich.

Das iPhone X ist deutlich kürzer und schmaler als das iPhone 8 Plus, mit 5,8 Zoll besitzt es aber das größere Display mit deutlich weniger Rand drumherum. Es arbeitet als erstes Apple-Smartphone mit OLED-Technik (Organic Light Emitting Diode), also mit selbstleuchtenden Pixeln (ohne Hintergrundbeleuchtung). Mit 2436 × 1125 stellt das iPhone X auch deutlich mehr Pixel dar als das 8 Plus (1920 × 1080). Dadurch ist die Auflösung des Bildschirms mit 458 dpi noch höher als beim LCD des iPhone 8 Plus mit 401 dpi.

Das iPhone X läutete 2017 eine neue iPhone-Generation ein – mit vollflächigem Display, Gestensteuerung und ohne Home-Button.

Das im Test bis zu 650 Candela/m2 helle OLED-Display zeigt echtes Schwarz mit dem typischen Kontrast von über 1 Mio:1 und den erweiterten DCI-P3-Farbraum, zudem natürliche Farben, scharfe Konturen und eine geringe Blickwinkelabhängigkeit – was auch bei OLEDs nicht selbstverständlich ist.

Die Helligkeit wird gleichmäßiger über die Fläche verteilt als bei LCDs, weil jedes Pixel im Werk kalibriert wird. Entsprechende Filme vorausgesetzt, zeigt das iPhone auch den Kontrastumfang der Standards HDR10 oder Dolby Vision. Das früher befürchtete Einbrennen von Inhalten hat sich nicht bestätigt.

Etwas störend wirken anfangs die Einbuchtung (englisch "Notch") am oberen Display-Rand, in der die Sensoren und Kameras untergebracht sind, sowie die abgerundeten Ecken. Dadurch fehlen einige Bildpunkte gegenüber einem vollen Rechteck. Beim iPhone X fehlt zum ersten Mal der Home-Button. Die meisten Funktionen werden durch Tastenkombinationen oder Gesten abgelöst. In bestimmten Situationen erscheint am unteren Bildrand ein weißer oder schwarzer Strich, der Home Indicator. Wischt man von unten über ihn in Richtung Bildmitte, hat das die gleiche Wirkung wie früher der Druck auf den Home Button.

Statt des Fingerabdrucksensors setzt Apple auf eine dreidimensionale Gesichtserkennung namens Face ID. Dabei projiziert ein Infrarot-Sender für den Nutzer unsichtbar 30.000 Bildpunkte auf das Gesicht und eine leicht versetzt verbaute Infrarot-Kamera erfasst daraufhin einen dreidimensionalen Scan. Apple nennt das "TrueDepth". Das Verfahren funktioniert auch im Dunkeln. Das mathematische Modell des Gesichts wird analog zu Touch ID in der Secure Enclave des Gerätes abgelegt. Apps fürs Banking oder Passwort-Manager, die Touch ID zur Authentifizierung akzeptieren, arbeiten anstandslos auch mit Face ID.

Wir konnten im Test Face ID mit Zwillingsschwestern überlisten, was Apple aber auch so für nahe Verwandte angekündigt hatte. Wer sichergehen möchte, kann die Technik abschalten und immer den Tasten-Code verwenden. Merkte sich Touch ID noch bis zu fünf Fingerabdrücke, konnte Face ID anfangs nur ein einziges Gesicht speichern. Seit iOS 12 lässt sich in den Einstellungen ein "alternatives Erscheinungsbild" einrichten, das sich auch für eine zweite Person zweckentfremden lässt.

Wie das 8 Plus besitzt das iPhone X zwei Kamerasensoren auf der Rückseite. Dem iPhone X hat Apple auch im Tele einen optischen Bildstabilisator spendiert. Bei wenig Licht geraten mit ihm aufgenommene Bilder im Vergleich etwas schärfer. Videos mit dem Zoom-Objektiv entwackelt das iPhone X in Full HD sehr effizient. Der Slow-Motion-Modus erfasst auch in Full-HD 240 Bilder pro Sekunde. Fotos erfreuen durch gute Schärfe, Detailtiefe und geringe Verzerrungen. Die Farben geraten natürlich und nicht so übersättigt wie bei Samsung & Co üblich. Bei wenig Licht rauschen Aufnahmen immer noch stark. Erstmals arbeitet der Porträtmodus auch mit der Frontkamera und nutzt dafür die Infrarottechnik für Tiefeninformationen. Lockige Haare und Brillen können dem Algorithmus das Freistellen erschweren.

Als SoC lieferte der A11 Bionic ähnlich gute Ergebnisse wie beim iPhone 8. Die Kapazität des Akkus fällt geringfügig höher aus als beim iPhone 8 Plus, die Laufzeiten im Durchschnitt auch. Außerdem bringt das X vergleichsweise gut klingende Stereo-Lautsprecher mit. Seit September 2018 ist es nur noch gebraucht erhältlich und zwar in Spacegrau oder Silber und mit 64 oder 256 GByte großem Flash-Speicher.

iPhone X

  • gutes OLED-Display
  • Tele-Kamera

  • 4K-Videos mit 60 fps
  • großer Akku
  • teuer

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