Superscharfe Sonnenfotos: Luftunruhen per Stacking bändigen

Für hochaufgelöste Fotos der Sonne oder einer Sonnenfinsternis muß man erheblichen Aufwand betreiben. Luftunruhen machen selbst den besten Objektiven zu schaffen, es gibt aber Software, die Abhilfe verspricht.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Rolf Hempel
Inhaltsverzeichnis

Für hochaufgelöste Fotos der Sonne oder einer Sonnenfinsternis muß man erheblichen Aufwand betreiben. Luftunruhen machen selbst den besten Objektiven zu schaffen, es gibt aber Software, die Abhilfe verspricht.

Eine Sonnenfinsternis mit hoher Auflösung zu fotografieren, ist alles andere als einfach. Das Bild muss einen großen Teil der Sonnenscheibe umfassen, damit die Finsternisphase erkennbar ist. Gleichzeitig sollen kleinste Details sichtbar sein: Die Feinstruktur der Sonnenoberfläche (Granulation, Fackeln), Berge und Täler im Mondrandprofil, oder Bedeckungsvorgänge von Sonnenflecken. Zur Auflösung dieser Details sollte die Brennweite der Optik mindestens 2500mm betragen. Das erfordert ein gutes astronomisches Teleskop, am besten einen langbrennweitigen Refraktor mit Projektionsoptik zur Erhöhung der Brennweite. Der Aufnahmesensor der Kamera sollte möglichst groß sein, ideal ist ein Vollformat-Chip. USB-Kameras, mit denen erstaunlich detaillierte Ansichten einzelner Sonnenflecken gelingen, kommen wegen ihrer kleinen Sensoren kaum in Frage.

Sonnenfinsternis: Fotografieren wie ein Profi (16 Bilder)

Übersichtsbild mit Telekonverter

Um 09:37:25 Uhr, etwa sechs Minuten nach Beginn der Finsternis, entstand dieses Übersichtsbild. Ein 1,4-facher Telekonverter verlängerte die Brennweite des apochromatischen Objektivs von 1200 auf 1680mm. Damit passte die ganze Sonne noch bequem auf den Vollformat-Sensor der Canon 5D MKII. Ein mehrstufiger Sonnenfilter reduzierte die Helligkeit der Sonne mehr als zehntausendfach. Die Belichtungszeit betrug 1/1000s. Alle Bilder der Fotostrecke entstanden durch Stacking von jeweils 5-6 Einzelaufnahmen.

(Bild: Rolf Hempel)

Leider liefern bei dieser starken Vergrößerung auch die besten Geräte kein durchgehend scharfes Foto. Der Grund ist die Luftunruhe. Eine Stelle im Bild kann superscharf sein, und etwas daneben sind alle Details verschmiert. Die Standardlösung dieses Problem heißt Lucky Imaging. Viele Einzelaufnahmen werden im Computer zu einem durgehend scharfen Bild gestackt. Was damit zu erreichen ist, zeigt das große Sonnenpanorama am Beginn des Artikels Die Sonne fotografieren in c’t Digitale Fotografie 2/2015. Der Artikel informiert auch über die notwendigen Gerätschaften und behandelt das wichtige Thema der sicheren Filterung des starken Sonnenlichts.

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