Rundum geschützt

Die umgekippte Tasse Kaffee oder die von der Schulter gerutschte Tasche können den Laptop in einen Haufen Hightech-Schrott verwandeln. In manchen Geräten stecken besondere Schutzmechanismen, und endlich gibt es bezahlbare, stabile Notebooks für den Alltag

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Lesezeit: 18 Min.
Von
  • Dr. Jürgen Rink
Inhaltsverzeichnis

Für viele dürfte das Notebook der teuerste Gegenstand sein, den sie mit sich führen. Mit hohem Risiko, denn den hochintegrierten Komponenten wie Mainboard, Festplatte und Display droht unterwegs vielfältiges Ungemach. Das Gefahrenpotenzial ist zu Hause zwar geringer, aber gegen den versehentlich auf der Tastatur liegen gebliebenen Kuli hat das Display beim Zuklappen des Deckels keine Chance. Über das Gehäuse verschüttete Cola übersteht der Rechner ebenfalls kaum.

Ein paar simple Tipps erhöhen die Lebenserwartung eines Notebooks enorm:

  • Transport nur in einer gepolsterten Hülle und in einem Extrafach in der Tasche
  • Druck auf den Deckel verhindern
  • No-go-Areas für Tassen und Gläser

Zwar bieten einige wenige Hersteller besonders stabile Notebooks an. Sie sind aber klobig, kosten mehr als 4000 Euro und laufen meist mit niedriger Rechenleistung. Nichts für Privatanwender, man findet sie eher im Tunnelbau, beim Kühlhauseinsatz und auf der Ölbohrplattform.

Lange hats gedauert, aber endlich haben auch Hersteller stabilitätsfördernde Maßnahmen für einige normale Notebooks ergriffen:

  • Wanne unter der Tastatur hält Flüssigkeiten zurück
  • Beschleunigungssensoren schützen die Festplatte
  • Schaumstoff oder Gummipolster für die Festplatte
  • besonders stabile Deckel

Offenbar haben die Hersteller gelernt, denn in Unternehmens-Laptops fallen häufig die Festplatten aus, gefolgt von Display und Tastatur (nach einer Untersuchung von IDC). Bislang kommen entsprechend nur Besitzer von Business-Notebooks ab Mittelklasse aufwärts in den Genuss erhöhter Ausfallsicherheit. Die Motivation der Hersteller rührt zum einen daher, die enormen Servicekosten auch mit besseren Notebooks und nicht nur mit der Verlagerung des Services ins Ausland zu reduzieren. Zum anderen erlauben weiterentwickelte Fertigung und neue Materialien eine stabilere Bauweise.

Des Weiteren bieten Panasonic, Dell und Wortmann robustere Laptops an, im Branchenjargon als Semi Ruggedized bezeichnet. Diese halten mehr aus als normale Notebooks, aber immer noch deutlich weniger als Ruggedized-Notebooks für den harten Feldeinsatz draußen. Die Semi-Ruggedized-Geräte kosten 1250 bis 2400 Euro.

Solche Laptops gab es vereinzelt auch schon in der Vergangenheit. Mit den drei in Deutschland erhältlichen Laptops und weiteren angekündigten Modellen lässt sich jetzt aber zum ersten Mal ein Trend hin zu robusten Notebooks erkennen.

Um zu entscheiden, ob für den persönlichen Bedarf ein robustes Notebooks infrage kommt, muss man zunächst die eigene Situation einschätzen: Reist das Notebook oft mit und fallen unterwegs wichtige Daten an (Backup nicht vergessen!), dann gehört Stabilität zu den Kaufkriterien dazu. Genauso interessant für die Risikoeinschätzung ist aber die Kenntnis darüber, welche Komponenten vor allem kaputtgehen, wie oft und warum.