Photon: Das Board für IoT-Maker

Seite 4: Zugriff & Fazit

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Um registrierte Cloud-Funktionen von der lokalen Umgebung Particle Dev zu nutzen, wählen Entwickler im Hauptmenü den Pfad Particle | Show Cloud functions.

Daraufhin erscheint eine Registerkarte namens Cloud functions. Im Fall der ferngesteuerten LED ergibt sich konkret die in Abbildung 8 gezeigte Ansicht:

Zugriff auf Cloud-Funktionen über Particle Dev (Abb. 8)

In das umklammerte Texteingabefeld geben Anwender on oder off ein. Dann betätigen sie den mit dem Funktionsnamen (led) markierten Button. Anschließend sollte die LED auf dem Photon an- oder ausgehen. Zusätzlich erscheint in Particle Dev rechts neben dem geklammerten Textfeld das zurückgemeldete Ergebnis, im vorliegenden Fall also 1 oder 0.

Mit Hilfe der Particle-App ist es besonders bequem, aus der Ferne das Photon zu steuern. Um mit ihm zu kommunizieren, lädt die App aus der Cloud einen sogenannten Tinker-Sketch auf das Board und visualisiert nach dessen Empfangsbereitschaft die einzelnen Ports. Diese lassen sich selektieren und für analoge oder digitale Ein- und Ausgaben nutzen. Wer experimentieren möchte: Am digitalen Ausgang D7 befindet sich die Onboard-LED des Photon, die sich auf diesen Weg ein- und ausschalten lässt.

Die Particle-App für Android und iOS ermöglicht einen entfernten Zugriff auf eigene Photonen (Abb. 9).

Mit dem Photon steht ein Arduino-kompatibles Board zur Verfügung, das auch im Vergleich zu ähnlichen Boards ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis besitzt. WiFi-Shields für Arduino kosten alleine weit mehr als ein komplettes Photon-Board. Insofern lohnt sich das Photon bereits, wenn es lediglich als WiFi-Komponente eines Arduino dient. Der Einsatz als solche ist übrigens tatsächlich möglich, auch wenn ein Photon damit stark unterfordert sein dürfte.

Der drahtlose Zugriff, die diversen Entwicklungswerkzeuge sowie eine gelungene Cloud- und Web-Integration bieten Entwicklern einen echten Mehrwert. Die Community um die Boards Photon, Electron und Spark Core hat inzwischen einen großen Umfang erreicht, sodass auch von dieser Seite viel Unterstützung zur Verfügung steht.

Vor allem und zu guter Letzt macht die Arbeit mit dem Photon sehr viel Spaß. Der Autor des vorliegenden Artikels ist jedenfalls prompt in die Photonenfalle getappt. Dass auch noch der bekannte Buchautor und Mikrocontroller-Guru Simon Monk ein Buch über das Photon-Board veröffentlicht hat, dürfte ohnehin den Ritterschlag für die MCU (Microcontroller Unit) darstellen.

Wer auf den Geschmack gekommen ist: Interessante Anregungen für Projekte mit dem Photon gibt es auf den einschlägigen Maker-Sites, etwa auf instructubles.com oder hackster.io. Darüber hinaus sei auf den Developer Guide for Photon und das detaillierte Datenblatt hingewiesen.

Dr. Michael Stal
arbeitet seit 1991 hauptberuflich als Experte für Softwarearchitekturen und Middleware für verteilte Systeme bei der Corporate Technology der Siemens AG. Hauptfokus seiner Arbeit sind Konzepte, d.h. Muster, Bausteine und Methoden, um große, komplexe System- und Softwarearchitekturen effizient und mit hoher Qualität zu erstellen.

Literatur

  • Simon Monk; Make: Getting started with the Photon; Maker Media (2015)

(rme)