Python schnell einrichten: So geht's auf Windows, Linux und macOS

Seite 2: Python für Windows

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Unter Windows ist Python (Download Windows/ Linux / macOS) zwar nicht vorinstalliert, das Betriebssystem hilft Ihnen jedoch zumindest auf die Sprünge: Solange Python nicht installiert ist, ist der Befehl python3 ein Platzhalter, dessen Aufruf Sie geradewegs in den Microsoft Store befördert. Der Store preist anschließend eine Python-App zur Installation an, mit der Sie prinzipiell nichts falsch machen, da es sich beim Store um einen offiziellen Distributionskanal handelt. Allerdings schickt Sie Windows nicht zwangsläufig zur aktuellen Version, da die Verknüpfung statisch auf eine bestimmte Ausgabe zeigt. Suchen Sie im Store stattdessen lieber nach "Python und wählen Sie die gewünschte Version selbst aus (momentan ist 3.10 aktuell).

Windows schickt seine Nutzer nach der Eingabe des Befehls "python" automatisch in den Microsoft Store, allerdings nicht immer zur aktuellen Version.

Die frischsten Pythons gibts auf python.org. Es gibt aber schnellere Installationswege.

Nach einem Klick auf "Herunterladen" startet der rund 35 MByte große Download, anschließend läuft ohne weitere Rückfragen die Installation durch. Einfacher geht es nicht. Falls die aktuelle Python-Version noch nicht angeboten wird, oder Sie dem Microsoft Store nicht über den Weg trauen, können Sie sich den regulären Installer besorgen. Der ist nur unwesentlich komplizierter zu bedienen und bietet zudem die ein oder andere Konfigurationsmöglichkeit.

Bei der manuellen Installation sollten Sie gleich nach dem Start des Setup-Programms ganz unten das Häkchen bei "Add Python 3.x to PATH" setzen, damit das Installationsverzeichnis der Umgebungsvariable PATH hinzugefügt wird. So können Sie unter anderem den Befehl python3 von jedem beliebigen Ort ausführen, ohne den vollständigen Pfad angeben zu müssen oder ins Installationsverzeichnis zu wechseln. Die übrigen Vorgaben passen in den meisten Fällen, Sie können die Installation also mit "Install Now" anstoßen.

Unter Windows sollte der Python-Installationspfad in der Umgebungsvariable PATH stehen, damit die Befehle überall ohne Angabe des vollständigen Pfads funktionieren.

Befindet sich alles an Ort und Stelle, fragt Sie das Setupprogramm abschließend noch, ob es die Längenbeschränkung für Dateipfade in Windows aufheben soll ("Disable file path length limit"). Das ist eine gute Idee, denn Windows erlaubt standardmäßig nur Dateipfade mit einer maximalen Länge von 260 Zeichen. Insbesondere, wenn Sie mit Python-Skripten aus dem Netz arbeiten, besteht die Gefahr, dass Sie durch verschachtelte Ordnerstrukturen an diese Begrenzung stoßen. Daher sollten Sie dieses Angebot annehmen. Negative Auswirkungen aufs System sind uns nicht bekannt. Wenn Sie die Längenbeschränkung nachträglich von Hand aufheben möchten, können Sie in der Registry den DWORD-Wert Computer\HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\FileSystem\LongPathsEnabled auf 1 setzen. Bei der Installation über den Store müssen Sie in jedem Fall selbst aktiv werden, wenn Sie das Limit deaktivieren möchten.

Der Python-Installer bietet unter Windows an, die Längenbegrenzung für Dateipfade aufzuheben. Das erspart einen manuellen Eingriff in die Registry.

Nach Abschluss der Installation können Sie die Python-Shell über das Startmenü ausführen. Sie finden dort außerdem die rudimentäre Lernumgebung IDLE Shell, welche die ersten Schritte etwas erleichtern soll. Auch der Python-Paketmanager pip, auf den wir noch eingehen, ist Teil der Installation. Windows-Nutzer bekommen zudem den Python-Launcher py, der den Umgang mit mehreren parallel installierten Python-Versionen erleichtert.

Über die häufig mitinstallierte IDLE Shell können Sie erste Python-Befehle direkt ausprobieren, Skripte aus Dateien laden und mehr.

So startet der Befehl py stets die aktuellste installierte Python-Version, mit py -3.10 meinskript.py können Sie Ihr Skript gezielt mit einer bestimmten Version ausführen (in diesem Beispiel 3.10). Damit der Befehl python3 und die anderen in der Eingabeaufforderung und im Windows-Terminal funktionieren, kann es nötig sein, sich von Windows ab- und wieder anzumelden, damit die geänderte Umgebungsvariable PATH neu geladen wird.

Leichtes Spiel haben Sie auch mit dem Windows-Paketmanager WinGet, den Sie vielleicht schon auf dem System haben. Tippen Sie einfach winget install Python.Python.3 in Eingabeaufforderung oder Terminal ein, um die aktuelle Python-Version direkt von python.org herunterzuladen und anschließend installieren zu lassen. Sie müssen nur noch den Dialog der Benutzerkontensteuerung abnicken, damit der Installer die nötigen Rechte bekommt.

Der Python-Installer informiert Sie über den Fortschritt der laufenden Installation, einstellen können Sie jedoch nichts. Hängen Sie dem Befehl die Option --interactive (oder kurz -i) an, startet das grafische Setup-Programm mit allen Einstellungsmöglichkeiten (wie die Aufhebung der erlaubten Pfadlänge). Mit --silent (oder -h) hingegen läuft die Installation unsichtbar im Hintergrund ab. Über WinGet wird das Installationsverzeichnis standardmäßig dem PATH hinzugefügt.

Falls der WinGet-Befehl nicht funktioniert, müssen Sie zunächst das mit Windows vorinstallierte App-Paket "App-Installer" über den Store auf den aktuellen Stand bringen. Das lohnt sich durchaus, denn mit dem Paketmanager können Sie nicht nur Python installieren und aktualisieren, sondern auch viele andere Programme. Eine ausführliche Einführung in WinGet lesen Sie in dem Artikel "Schnelles Arbeiten: Windows-Tools für Tastatur-Fans".