Schaltungssimulation: Simulieren statt Löten mit LTspice

Der Lochraster-Schaltungsaufbau funktioniert nach dem x-ten Versuch immer noch nicht? Eine Alternative ist die Schaltungssimulation LTspice.

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Lesezeit: 19 Min.
Von
  • Dr. Andreas Gräßer
Inhaltsverzeichnis

Profi-Schaltungsentwickler arbeiten selbstverständlich mit Simulationsprogrammen und sparen dadurch Zeit und Geld. Für Maker ist das auch möglich, sie können sich das vom (ehemaligen, inzwischen von Analog Devices übernommenen) Halbleiterhersteller Linear Technology entwickelte Simulationsprogramm LTspice kostenlos herunterladen. LTspice basiert auf dem bereits 1965 an der Universität Berkeley in Kalifornien entwickelten "Ursimulator" SPICE (Simulation Program with Integrated Circuit Emphasis).

Das Programm arbeitet befehlszeilenorientiert und verfügt über keine komfortable Bedienoberfläche, ist aber als Public-Domain-Software quelloffen und kostenlos erhältlich. Im Laufe der Zeit haben verschiedene Firmen SPICE mit einer Bedienoberfläche versehen – mit dem bekanntesten Derivat LTspice, das Ende der neunziger Jahre entwickelt wurde und zunächst unter dem Namen SwitcherCAD vornehmlich der Entwicklung von Schaltnetzteilen diente.

An der grafisch orientierten Bedienoberfläche hat sich seit damals kaum etwas geändert – vieles mag etwas altbacken wirken, aber nach kurzer Einarbeitung kommt man mit dem Konzept gut zurecht. Der Autor dieses Artikels möchte den noch nicht mit Schaltungssimulatoren vertrauten Lesern einen möglichst leichten Einstieg in LTspice ermöglichen, aber gleichzeitig den Umfang dieses Crashkurses klein halten. Beim Leser werden neben den üblichen PC-Kenntnissen einige Grundkenntnisse der Schaltungstechnik vorausgesetzt. Letzteres kann für die Interpretation der Simulationsergebnisse von Vorteil sein.