Server für kleine Netze: Das richtige Gerät aussuchen

Als zentrale Ablage für ein kleines Heimnetzwerk genügt oft ein Mini-PC oder NAS. Aber ein richtiger kleiner Server bewältigt noch ganz andere Aufgaben.

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Tipps zur Server-Auswahl für kleine Netze
Lesezeit: 19 Min.
Inhaltsverzeichnis

Was der optimale Server für ein kleines Netzwerk können soll und wie er folglich aufgebaut sein muss, ist je nach Einsatzzweck höchst unterschiedlich. Im einfachsten Fall geht es bloß um eine gemeinsame Dateiablage, die sich wenige Client-Computer teilen. Manch einer braucht dagegen 50 Terabyte Massenspeicher für seine riesige Videosammlung. Für die einen muss der Server besonders sparsam und leise sein, andere hingegen verlangen einen starken Mehrkernprozessor und mehr als 64 GByte Arbeitsspeicher mit ECC-Fehlerschutz. Wer einen bezahlbaren Server für ein kleines Netz sucht, muss sich deshalb gründliche Gedanken um die konkrete Nutzungsweise machen. Denn manche Eigenschaften sind schwer miteinander vereinbar, beispielsweise hohe Rechenleistung und lüfterloser Betrieb.

Die erste Frage hat nichts mit der Server-Hardware zu tun, sondern mit deren Betreuung: Was traut sich der künftige Administrator selbst zu? Wer gerne an PCs herumschraubt und sich mit Linux oder Windows Server auskennt, kommt vielleicht alleine zurecht. Falls der Server allerdings für den Geschäftsbetrieb wichtig ist, braucht man einen Problemlöser, wenn der eigentliche Admin im Urlaub oder krank ist. Bei gewerblicher Nutzung ist der Server-Selbstbau ohnehin nicht zu empfehlen: Hier schreibt man die Investition ab und geht Haftungsrisiken aus dem Weg, wenn ein fachkundiger Dienstleister die Einrichtung und Wartung erledigt. Nichtsdestotrotz muss man dem Dienstleister mitteilen, was man braucht – das notwendige Know-how vermittelt dieser Artikel.

Mini-PCs wie Intels NUC (ganz links) und Zotacs Zbox nano (2. v. l.) eignen sich für einfache Serverdienste, lassen sich aber kaum erweitern. Der Asrock Deskmini (ganz rechts) nimmt immerhin je zwei SSDs und Notebookplatten auf. Ein Fertig-NAS (2. v. r.) spart viel Aufwand bei Installation und Konfiguration.

Wer bisher wenig Erfahrung mit der Serververwaltung hat, sollte sich bei den fertigen Netzwerkspeichern (Network Attached Storage, NAS) umsehen. Dank riesiger Funktionsfülle und Plug-ins als leicht nachrüstbare und kompatible Erweiterungen decken NAS-Boxen sehr viele Aufgabenbereiche ab, für die man früher einen kleinen Server gekauft hätte. Etablierte NAS-Marken wie Synology, Qnap und Netgear pflegen ihre jeweilige NAS-Firmwares schon seit mehreren Gerätegenerationen und bieten zahlreiche Plug-ins für Zusatzdienste wie Backup, Cloud-Ersatz, Mail-Server, Videoüberwachung, Docker-Container und virtuelle Maschinen (VMs) an. Bei NAS-Firmware handelt es sich meistens um ein angepasstes Linux, das man über eine mehr oder weniger komfortable Web-Oberfläche per Browser verwaltet. Für solche Standardfunktionen bekommt man Support und die Hersteller unterhalten Kompatibilitätslisten für Festplatten und SSDs, die die Wahrscheinlichkeit von Problemen reduzieren.

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