Strom sparen bei PCs, Notebooks und Monitoren

Seite 2: Sparfunktionen nutzen

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Viele moderne PCs kommen im Leerlauf mit weniger als 20 Watt aus. Da lässt sich nachträglich nicht viel dran optimieren. Wichtig ist jedoch, dass das Betriebssystem die Hardware-Sparfunktionen auch nutzt. Das ist bei komplett gekauften Windows-PCs fast immer der Fall. Im Zweifel wählen Sie im erwähnten Energiesparplan die Einstellung "Ausbalanciert".

Manche Notebook-Hersteller richten auf ihren Geräten spezifische Energiesparpläne ein, die manchmal Nebenwirkungen haben. So begrenzen einige die maximale CPU-Taktfrequenz, was zwar die Akkulaufzeit verlängern und den Lüfterlärm reduzieren kann, aber auch die Rechenleistung bremst. Es kann sich daher lohnen, auch mal einen anderen Energiesparplan auszuprobieren oder die Einstellungen für Akku- und Netzbetrieb separat an eigene Wünsche anzupassen.

Das BIOS erlaubt viele Einstellungen zum Stromsparen, leider unterscheiden sich die Bezeichnungen mitunter deutlich.

Wer seinen PC selbst zusammenbaut, sollte darauf achten, auch im BIOS-Setup alle Sparoptionen für Prozessor (CPU C-States: mindestens C1e, besser C3 oder höher), SATA-Anschlüsse (Link Power Management, LPM) und PCIe-Karten (Active State Power Management, ASPM) zu aktivieren. Je nach System heißen solche Optionen im jeweiligen BIOS-Setup etwas anders, manchmal fehlen sie ganz – das lässt sich nicht pauschal erklären. Nur bei unseren PC-Bauvorschlägen, wo wir konkrete Mainboards empfehlen, können wir die Spar-Optionen genau benennen.

Man sollte das Einsparpotenzial auch nicht überbewerten: Einzelne BIOS-Setup-Optionen verändern die Leistungsaufnahme im Betrieb nur im einstelligen Watt-Bereich. Bei 10 Stunden PC-Nutzung an 220 Werktagen im Jahr "verschleudert" man bei 5 Watt unnötigem Leistungsbedarf bloß 11 Kilowattstunden (kWh) im Wert von guten 3 Euro. Bei Geräten, die rund um die Uhr laufen, lohnt sich das Energiesparen mehr.

Ein leicht umsetzbarer Spar-Trick besteht darin, den PC seltener einzuschalten, also stattdessen ein ohnehin vorhandenes Smartphone oder Notebook zu nutzen, denn die arbeiten sparsamer.

Windows-Rechner kommen üblicherweise ab Werk sowie nach einer Neuinstallation mit sinnvollen Einstellungen für sparsamen Betrieb.

Moderne Notebooks mit guter Ladeschaltung brauchen einerseits keine besondere Akku-Pflege. Andererseits ist es aber auch unnötig, ein Notebook ständig am Ladegerät eingesteckt zu lassen. Lithium-Ionen-Akkus mögen mittlere Ladezustände am liebsten, so zwischen 20 und 80 Prozent. Tiefes Entladen ist besonders schädlich, aber auch ständiges Vollgeladensein mit 100 Prozent stresst sie etwas mehr als mittlerer Füllstand. Daher schont die Empfehlung, öfters mal das Ladegerät vom Netz zu trennen, den Geldbeutel gleich doppelt: Beim Stromverbrauch und bei der Akku-Lebensdauer.

Alte Röhrenmonitore genehmigten sich 100 Watt oder mehr, bei älteren Flachbildschirmen mit Kaltkatodenlampen konnten es über 50 Watt sein. Die Zeiten sind vorbei: Moderne Büromonitore mit LED-Hinterleuchtung brauchen bei vernünftiger Helligkeit weniger als 20 Watt, selbst große 27-Zöller. Sogar schnelle Gaming-Displays und 4K-Schirme mit 32 Zoll kommen heutzutage mit weniger als 30 Watt aus. Über den Daumen gepeilt gilt jedoch: je größer die Schirmfläche und je höher die Auflösung, desto höher auch die Leistungsaufnahme.

Bei Monitoren mit LED-Hinterleuchtung ist dieses "Backlight" der größte Stromverbraucher: Strahlt es unnötig hell und leuchtet auch in Arbeitspausen, wird Energie verschleudert. Manche Displays haben deshalb Sensoren für die Umgebungshelligkeit und passen das Backlight automatisch an; das schont obendrein die Augen, wenn die Lichtverhältnisse im Büro häufig wechseln. Einige Monitore haben Anwesenheitssensoren und schalten ab, wenn der Nutzer seinen Arbeitsplatz verlässt. Dann sollte man aber seinen Bürocomputer ohnehin mit der Tastenkombination Windows-Taste + L "sperren", um sensible Daten vor neugierigen Blicken zu schützen – und dann schaltet Windows das Display nach kurzer Zeit ab.

Dank europäischer und US-amerikanischer Öko-Richtlinien kommen praktisch alle modernen Displays im ausgeschalteten Zustand und im Standby-Modus mit weniger als 0,5 Watt Leistung aus. Schauen Sie im Monitor-Menü nach, ob sich eine automatische Standby-Umschaltung aktivieren lässt, sobald kein Bildsignal mehr anliegt.

Viele Monitore haben "Eco"-Funktionen zum Stromsparen im Betrieb, die sich per On-Screen Display (OSD) einstellen lassen. Was diese Funktionen jeweils sparen, lässt sich aber nicht pauschal einschätzen – und manche mindern die Bildqualität deutlich. Hier kann man nur zum Ausprobieren raten. (oml)