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Fazit

Im Zuge der Globalisierung sind geographisch verteilte Unternehmen und Organisationen weiterhin auf dem Vormarsch und werden die Möglichkeiten der Echtzeit-Kollaboration zukünftig wohl noch stärker nutzen. Infolgedessen gewinnen die vorgestellten Algorithmen, die die synchrone Gruppeninteraktion überhaupt erst ermöglichen, in den kommenden Jahren voraussichtlich an Bedeutung. Jeder, der erste Erfahrungen mit kollaborativen Echtzeit-Tools à la EtherPad oder Google Docs gesammelt hat, schätzt die unverzögerte, reibungslose Kollaboration und blickt ohne Wehmut zurück auf die Zeiten kniffliger Versionskontrollen oder zahlloser E-Mails mit unterschiedlichen Dokumentversionen.

Gerade das Web mit seiner weltweit verteilten Architektur und den zahlreich verfügbaren Endgeräten wird zunehmend zur Plattform der Wahl für die Entwicklung kollaborativer Applikationen. Neue, von der HTML5-Bewegung vorangetriebene Standards werden diesen Trend noch verstärken. Hier spielen beispielsweise WebSockets, die bidirektionale Kommunikation ermöglichen, Web Workers, die das Ausführen von Hintergrundprozessen erlauben, oder der zur Speicherung umfangreicher Daten entworfene Web-Storage-Standard eine wichtige Rolle. Diese Techniken erleichtern letztlich die Implementierung von Echtzeit Anwendungen im Web.

Neben den erschlossenen Anwendungsfeldern werden weitere Domänen von Kollaborationsfeatures profitieren. Denkbar wären zum Beispiel Webentwicklungsumgebungen, die mehreren Entwicklern Möglichkeiten zum gleichzeitigen Editieren von Quellcode bieten. Bei Fortführen der angestoßenen Entwicklung werden kollaborative Anwendungen in Zukunft wohl eher der Standard als die Ausnahme sein.

Matthias Heinrich
ist Doktorand bei der SAP AG. Im Rahmen seiner Dissertation beschäftigt er sich mit kollaborativen Webanwendungen hinsichtlich Echtzeitfähigkeit, Synchronisationsprotokoll und Algorithmen zur Konfliktauflösung.

Thomas Hettel
beschäftigt sich bei der SAP AG mit Themen im Bereich der Echtzeit-Kollaboration, Modellierung von Geschäftsprozessen und testgetriebener Softwareentwicklung.

Literatur

1. C. A. Ellis and S. J. Gibbs; Concurrency Control in Groupware Systems; Tagungsband der ACM-SIGMOD-Konferenz, 1989
2. N. Fraser; Differential Synchronization; Tagungsband der ACM-DocEng-Konferenz, 2009

(ane)