Tipp: Netzwerk-Geschwindigkeit mit iPerf3 messen

Wie schnell ist das eigene Heimnetz? Router geben diese Information oft nicht an. Mit diesem Tool messen Sie die Geschwindigkeit.

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Ich möchte herausfinden, welche Steckdosenkombination eine möglichst hohe Transferrate zwischen zwei Powerline-Adaptern von AVM bietet. Wie kann man die Geschwindigkeit allein zwischen zwei beliebigen Powerline-Adaptern ohne Berücksichtigung des sonstigen Netzwerks messen? Reicht dafür die Angabe in der Mesh-Ansicht der Fritzbox?

In der Bedienoberfläche der Fritzbox (Sie erreichen Sie in einem Webbrowser wie Safari über die IP-Adresse, meist 192.168.178.1) sehen Sie unter „Heimnetz > Mesh“ entlang der gestrichelten Linien die Verbindungsgeschwindigkeit als Bruttorate. Daraus lässt sich nur grob ableiten, wie viel netto ankommt, insbesondere, wenn der Router nicht direkt mit dem Adapter verbunden ist.

Wir nutzen zur Messung der Nettoraten das Programm iPerf3, das auf einem Mac im selben Netzwerk als Server laufen muss. Leider ist die Installation etwas komplizierter, wir beschreiben den Vorgang gleich weiter unten. AnschlieĂźend gibt man im Terminal den Befehl ./iperf3 -s ein.

Auf der Clientseite nutzen wir die kostenlose App iPerf 3 Wifi Speed Test (oder die aktuellere Alternative iPerfman Pro für 3 Euro), die auf iPhones, iPads und Macs mit Apple-SoC läuft. Sie liefert sowohl im WLAN wie im LAN oder dLAN getrennte Werte für den Up- und Download, wobei man die Zahl der TCP-Streams und die Dauer einstellen kann. Wir verwenden fünf Streams, messen je Richtung dreimal 30 Sekunden und verwenden den höchsten Durchschnittswert. Vorab muss man auf dem iPerf-3-Server die IP-Adresse des Macs auslesen und in das oberste Feld eingeben. Sie steht in den Systemeinstellungen unter Netzwerk.

Unabhängig davon, ob Sie LAN, WLAN oder wie bei Ihnen dLAN messen, gilt es einiges zu beachten: Im Netzwerk misst man immer die gesamte Strecke zwischen Server und Client. Hängt dort irgendwo ein 100-Mbit-Switch oder ein altes Kabel dazwischen, dürfte dies die schwächste Stelle sein. Bei Bruttoraten über 1000 Mbit/s wird auch ein GBit-Switch zum Nadelöhr.

Um in Ihrem Fall nur die Strecke zwischen den beiden Powerline-Adaptern zu messen, dürfte ein Gigabit-Switch allerdings ausreichen, da die zu erwartenden Nettoraten unter 940 MBit/s liegen. An den Switch hängen Sie den einen Powerline-Adapter, den iPerf-3-Server-Mac und eine beliebig schnelle Strippe zum Router. Letzterer fungiert auch als DHCP-Server und zeichnet für die Vergabe der IP-Adressen verantwortlich. Den Client verbinden Sie am besten per LAN-Kabel mit dem zweiten Powerline-Adapter. Sollten die Messwerte doch an den maximalen Nettoraten von Gigabit-Ethernet (940 MBit/s) kratzen, benötigen Sie einen Switch mit 2,5- oder 10-Gigabit-LAN.

Mit Homebrew lässt sich iPerf3 im Terminal durch einen einzigen Befehl herunterladen und installieren.

Die einfachste Methode, iPerf3 auf einem Mac zu installieren, ist die Verwendung des grafischen Paketmanagers Homebrew (siehe auch Homebrew: Der App Store fürs Terminal). Zusätzlich benötigen Sie die Command Line Tools, die Sie via <code>xcode-select --install</code> im Terminal installieren oder Apples Entwicklungsumgebung „Xcode“ aus dem App Store oder. Letzteres müssen Sie einmal öffnen, um die Lizenzvereinbarung zu akzeptieren und Inhalte nachzuladen. Das kann eine ganze Weile dauern. Öffnen Sie das Dienstprogramm Terminal und installieren Sie Homebrew mit diesem Befehl:

/bin/bash -c "$(curl -fsSL https://raw.githubusercontent.com/Homebrew/install/HEAD/install.sh)

Folgen Sie den Anweisungen im Terminal, bis Homebrew vollständig installiert ist. Geben Sie auch die drei angezeigten Befehle zur Erweiterung des Pfades ein. Das Ganze sollte nach etwa 20 Minuten abgeschlossen sein. Installieren Sie iPerf3 mit folgendem Terminal-Befehl: brew install iperf3

Die App für iPerf 3 ermittelt die Nettoraten im Netzwerk, wenn dort ein iPerf-3-Server läuft.

Danach können Sie iPerf3 direkt im Terminal im Server-Modus starten: <code>iPerf3 -s</code>.

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