Ubuntu und Co. testen: Wie Sie interne Festplatten vor Linux verstecken

Sie können Distributionen auf einer externen SSD testen. Doch der Bootloader landet oft auf dem PC-internen Massenspeicher. Wir verraten, wie man den versteckt.

Artikel verschenken
In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 31 Kommentare lesen
!!!ZauberkunststĂĽck!!!,
Lesezeit: 9 Min.
Inhaltsverzeichnis

Der Plan ist eigentlich genial einfach: Um das neueste Ubuntu, Manjaro oder openSUSE Linux auszuprobieren, installiert man es auf einer externen SSD. Gefällt Ihnen die Distribution nicht oder fehlen Treiber, löschen Sie die SSD wieder und probieren die nächste Distribution aus – oder booten einfach Ihr gewohntes Betriebssystem von der internen Festplatte oder SSD. Ist das externe Laufwerk nicht angeschlossen, sollte es keinen Hinweis auf die Testinstallation geben.

Doch in der Praxis hinterlassen manche Distributionen auch dann Spuren auf dem internen Massenspeicher Ihres PCs, wenn Sie sie auf einem externen Laufwerk installieren. Der Knackpunkt ist dabei der EFI-Bootloader für UEFI-Firmwares: Damit die Bootreihenfolge in der Mainboard-Firmware nicht umgestellt werden muss, installieren manche Distributionen wie zum Beispiel Ubuntu 22.10 ihren Bootloader auf der EFI-Partition der internen Festplatte und tragen ihn zusätzlich als Standard-Bootloader ein. Fehlt das externe Laufwerk, startet dennoch der Bootloader der testweise installierten Distribution, kann den Kernel aber nicht mehr finden. Wenn Sie also das gerade erschienene Ubuntu 23.04 auf einer externen SSD ausprobieren und sicherstellen wollen, dass es keine Veränderungen an Ihrer Festplatte oder SSD vornimmt, können Sie sie vor dem Installer verstecken.

Mehr zu Linux-Distributionen

Die einfachste Lösung ist, wenn Ihr Rechner intern eine NVMe-SSD verwendet. Dies können Sie leicht feststellen, indem Sie zum Beispiel Ubuntu 23.04 vom USB-Stick oder Ihr bereits installiertes Linux booten und dann im Terminal mit dem Befehl lsblk nachsehen, welche Laufwerke es gibt. Hat die SSD einen Namen wie nvme0n1, so handelt es sich um ein NVMe-Laufwerk. Für diese ist der Kernelmodul nvme zuständig. Wenn Sie beim Start etwa von Ubuntu 23.04 dieses Modul auf die Blacklist setzen, nehmen Sie dem Installer jeglichen Zugriff auf diese Laufwerke – sie werden gar nicht erst initialisiert.

Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels "Ubuntu und Co. testen: Wie Sie interne Festplatten vor Linux verstecken". Mit einem heise-Plus-Abo können sie den ganzen Artikel lesen und anhören.