WLAN-Richtfunk
Ich möchte die Netze in zwei Gebäuden mit einer WLAN-Richtfunkstrecke koppeln, und zwar möglichst flott, also etwa mit den neuen Gigabit-WLAN-Geräten. Die beiden Gebäude stehen nur rund 50 Meter auseinander und haben direkte Sichtverbindung. Aber sie sind denkmalgeschützt, sodass die Antennen innen hinter den Fenstern stehen müssen. Welche externen Antennen kann ich verwenden? Wie muss ich die Router koppeln?
Ich möchte die Netze in zwei Gebäuden mit einer WLAN-Richtfunkstrecke koppeln, und zwar möglichst flott, also etwa mit den neuen Gigabit-WLAN-Geräten. Die beiden Gebäude stehen nur rund 50 Meter auseinander und haben direkte Sichtverbindung. Aber sie sind denkmalgeschützt, sodass die Antennen innen hinter den Fenstern stehen müssen. Welche externen Antennen kann ich verwenden? Wie muss ich die Router koppeln?
Für solch eine Anwendung, bei der es besonders auf Zuverlässigkeit ankommt, raten wir von Routern für den Heimeinsatz ab. Ohnehin taugt dafür zurzeit keines der in Ausgabe 19/12 getesteten Geräte, weil Sie Outdoor-Einsatz im 5-GHz-Band nur mit DFS (Dynamic Frequency Selection) und TPC (Transmit Power Control) in den Kanälen 100 bis 140 (5470–5725 MHz) machen dürfen, was keiner der Router beherrschte.
Passender ist ein professionelles Bridge-System (Beispiel siehe c’t-Link unten), das Sie auf vorhandene Antennenmasten setzen. Fehlen die, gibt es aber auf beiden Seiten einen Dachboden, dann können Sie eventuell zwei Dachschindeln gegen gegebenenfalls passend gefärbte aus Plexiglas austauschen, hinter denen Sie die Antennen montieren.
Im Außeneinsatz gibt es aber in der Regel für den MIMO-Betrieb mit drei oder mehr Streams zu wenig Reflexionen, sodass Sie auf Polarisations-Diversity mit Doppelantennen – ein System vertikal polarisiert, eines horizontal – ausweichen müssen. Dann kann man nur mit zwei MIMO-Streams arbeiten, also maximal 300 MBit/s brutto nutzen, was auf 100 bis 150 MBit/s netto hinausläuft.
Cisco etwa verspricht für seinen Aironet-3600-AP, dass man später ein 11n-Funkmodul gegen eine 11ac-Variante austauschen kann (siehe Link), um so den Durchsatz hochzutreiben. Damit wären dann schätzungsweise 400 MBit/s netto bei 867 MBit/s brutto erreichbar. Muss es jetzt schon mehr sein, bleibt nur der teure Griff zu lizenzfreier 60-GHz-Richtfunktechnik oder zu einer optischen Strecke (Beispiele siehe Link).