Stellvertreter

Seite 2: Messverfahren

Inhaltsverzeichnis

Wir haben einige Smartphones auf den Prüfstand geholt, um zu ergründen, ob sie mit einem dedizierten Hotspot mithalten können: Ein iPhone 4 mit iOS 4.3, dem Palm Pre Plus mit WebOS 2.1.0 sowie die Android-Smartphones LG Optimus One, Motorola Milestone 2 (beide mit Android 2.2) und HTC Desire mit CyanogenMod/Android 2.2.1. Als Vertreter der Hardware-Fraktion trat der Huawei-Router E5 [1] an. Alle Funkmodems unterstützen eine Download-Geschwindigkeit von maximal 7,2 MBit/s, die Upload-Geschwindigkeiten liegen zwischen 384 kBit/s und 5,76 MBit/s.

LG erweitert Androids Hotspot-Funktionen um eine automatische Abschaltung.

Der Huawei-Router, das Desire, Pre Plus und Optimus One arbeiten auf der WLAN-Seite lediglich mit den langsamen Funkstandards nach IEEE 802.11b/g – was jedoch keinen Nachteil darstellen sollte, denn die Geschwindigkeit reicht für den UMTS-Zugang locker aus. iPhone 4 und Milestone 2 kommen mit der schnelleren n-Version des Standards.

Bei der Konfiguration der Smartphone-Router muss man nur SSID und Passwort vorgeben sowie die Verschlüsselungsmethode (WPA oder unverschlüsselt) auswählen. Das Optimus One bietet als Energiesparmaßnahme an, den Hotspot nach 5, 10 oder 15 Minuten Nichtbenutzung abzuschalten. Beim Milestone 2 lässt sich der WLAN-Kanal konfigurieren – praktisch, wenn man sich in überfüllten Ballungsräumen mit vielen WLANs befindet. Einstellungen der Firewall oder des DHCP-Servers lässt lediglich der Hardware-Router über ein eigenes, per WLAN erreichbares Browser-Interface zu; Port-Forwarding oder MAC-Filter sind auf den Smartphones ebenfalls nicht verfügbar. Der E5 vereinfacht das Hinzufügen von Clients durch WPS (WiFi Protected Setup), bei den untersuchten Smartphones gibt es diese Möglichkeit nicht.

Das iPhone verbindet nur drei Clients über das WLAN, zusätzlich einen per Bluetooth.

Für den Laufzeittest verbanden wir die Router mit einem Notebook und riefen alle 30 Sekunden eine Datei von einem Webserver ab, bis der Akku leer war. Die gleiche Prozedur wiederholten wir mit der maximal von dem Gerät unterstützen Anzahl an WLAN-Clients – drei beim iPhone, fünf bei allen anderen. Für die Messung der Geschwindigkeiten nutzten wir ein Skript, das verschieden große Dateien von einem FTP-Server lädt (durch eine Besonderheit des UMTS-Netzes starten Downloads recht gemächlich, die höchste Geschwindigkeit wird erst später erreicht). Wie in Funknetzen üblich, schwankte der Durchsatz dabei erheblich – auffällig schlechte Messwerte haben wir daher aussortiert.

Um die maximale Download-Rate in der verwendeten Funkzelle zu ermitteln, haben wir die Durchsatzmessungen zusätzlich mit einem UMTS-Stick durchgeführt. Die verwendete Hardware – der USB-Stick MC950D von Novatel Wireless – unterstützt wie die Mobiltelefone und der Router eine maximale Download-Rate von 7,2 MBit/s.