Was Übertakten beim Raspberry Pi 4 bringt

Seite 3: Hopp oder top

Inhaltsverzeichnis

Unsere Empfehlung ist daher: Gucken Sie sich das Lastverhalten Ihres Raspi über einige Zeit an. Dann sehen Sie ziemlich genau, ob Ihnen Übertakten nützt oder eher schadet. Benutzen Sie bcmstat.sh, wenn Sie einen schnellen Überblick über die aktuelle Last brauchen. Benutzen Sie unsere Skripte, wenn Sie langfristiges Verhalten beobachten wollen. Wenn Sie Ihren Raspi übertaktet haben, setzen Sie ihn unter Stress, um zu testen, ob er den höheren Takt für längere Zeit verkraftet. Eben Upton empfiehlt als Stresstest Quake 3, aber cpuburn-a53 und glmark2 tun es auch.

Wie hoch Sie Ihren Raspi takten können, ist nicht vorhersehbar: Von den vier Exemplaren, die für diesen Beitrag schuften mussten, verkraften drei 2000 MHz, einer auch 2100 MHz. Das Privatexemplar des Autors bleibt ohne aktive Kühlung ab 1800 MHz oft einfach stehen – "Einfrieren" nennt man das ja normalerweise, das erscheint in diesem Kontext aber unangebracht.

Das SoC eines Raspi 4 ist wegen des spiegelnden Blechdeckels im Wärmebild dunkel, wird unter Last aber über 85 °C heiß. Die weißen Flecken unten links sind das Powermanagement-IC (PMIC), Spannungswandler und Spulen bei gut 70 °C.

Falls bei Ihrem Experiment herauskommt, dass sich Ihr Raspi schlecht übertakten lässt oder dass sich das Übertakten bei seiner Lastverteilung nicht lohnt, weil das SoC zu oft drosseln muss: Installieren Sie das Paket rpi-eeprom-update, damit auch Ihr Raspi die neue Firmware bekommt. Und mit der richtigen Kühlung geht eine Menge mehr. Das war uns einen eigenen Artikel wert, den Sie in einer der nächsten Ausgaben lesen können.

Tabelle: Raspberry Pi 4 übertakten

(it)