Webcam- und Mikrofon-Spionage am Mac verhindern

Angeblich können Apps unbemerkt die FaceTime-Kamera meines Macs aktivieren und mich beobachten. Stimmt das und wenn ja, wie kann ich mich dagegen wehren?

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Normalerweise erkennt man an der leuchtenden LED, dass die FaceTime-Kamera aktiv ist.

Behelf: Ein Stück Pflaster, das man über die Webcam hängen lässt und bei Bedarf hochklappt, funktioniert auch ohne Software – wenn Sie immer dran denken.

In der Tat könnten Spyware-Tools und Geheimdienste die LED aber abschalten, um Nutzer unbemerkt zu filmen. Das kostenlose Tool OverSight des anerkannten Sicherheitsspezialisten Patrick Wardle protokolliert die Hardware-Funktionen im Hintergrund und bittet Sie um Erlaubnis, wenn ein Tool auf Ihre FaceTime-Kamera – oder das eingebaute Mikrofon – zugreifen möchte.

Das Sicherheits-Tool OverSight meldet und protokolliert, wenn jemand versucht, die FaceTime-Kamera und/oder das Mikrofon des Mac zu aktivieren. Bestimmten Apps kann man das gezielt erlauben.

Bestimmten Apps wie der gleichnamigen Videokonferenz-Software von Apple können Sie in OverSight erlauben, die FaceTime-Kamera immer ohne Rückfrage zu nutzen.

Solche kommerziellen Webcam Abdeckungen sollen die Webcam etwas professioneller abdecken und bei Bedarf aktivieren, haben aber Nachteile. Laut Nutzerwertungen hält der Kleber nicht lange und bei MacBooks verhindern sie das Zuklappen.

Besonders sicherheitsbewusste oder misstrauische Nutzer wie der ehemalige FBI-Chef James Comey und der Facebook-Chef Mark Zuckerberg kleben ihre Webcam ab, wenn sie sie nicht benutzen.

Aus Pflaster oder Isolierband kann man sich eine einfache Lösung basteln, die man gegebenenfalls hochklappt. Es gibt auch kommerzielle Produkte, die sich bei Bedarf zur Seite schieben lassen, die haben wir jedoch nicht ausprobiert.

Bei iOS-Geräten ist die Gefahr etwas geringer, weil a) jede App Apples Prüfprozess bestehen muss, der solche mit Spionage-Funktionen ablehnt, und b) Apps anders als bei macOS die Kamera nicht im Hintergrund aktivieren können.

(se)