Armaturenbrett für Mobilsurfer

Mit Nokias kostenloser Widget-Plattform Widsets für Handys mit Java MIDP 2.0 bastelt sich der Anwender mit Mini-Applikationen für Newsfeeds, Suchmaschinen, Schnittstellen zu Web-Diensten und kleinen Tools eine Art mobiles Internetportal.

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Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Achim Barczok
Inhaltsverzeichnis

Die Software besticht durch eine übersichtliche Oberfläche und das einfache Erstellen eigener Widgets.

Anwender von Windows Vista, Mac OS X, Yahoo! Widgets oder Netvibes kennen ähnliche Mini-Applikationen bereits, die je nach Anbieter mal Widgets, mal Gadgets heißen. Das Prinzip: Der Nutzer bindet auf dem Desktop-Hintergrund oder auf seiner Internetstartseite kleine Fenster mit Infos aus dem Netz – zum Beispiel Nachrichten oder das akuelle Wetter – und Anwendungen wie Sudoku, Fotoalbum oder nützlichen Systemtools ein. Widsets bringt dieses System in etwas abgeänderter Form aufs Handy.

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Armaturenbrett für Mobilsurfer

In der Widget-Übersicht sind Aktualisierungen mit einem grün hinterlegten Pluszeichen angedeutet.

Widsets besteht aus zwei Teilen: Die Handyapplikation versorgt den Nutzer unterwegs per Internetverbindung mit Informationen, der Online-Account auf widsets.com dagegen dient als vorrangige per PC zugängliche Verwaltungszentrale für die eigene Widgetsammlung (die Konfiguration ist eingeschränkt auch auf dem Mobiltelefon möglich). Nach dem Einrichten eines Accounts schickt Nokia einen Downloadlink an das Mobilgerät. Laufen sollte Widsets auf jedem Handy mit Java MIDP 2.0: Auf Smartphones mit Symbian-Betriebssystem ist der Java-Interpreter dabei, Palm- und Windows-Mobile-Nutzer können ihn häufig aus dem Netz laden. Selbst preiswerte Handys kommen häufig mit dieser Erweiterung daher. Eine Liste mit erfolgreich getesteten Handys gibt es auf der Widset-Webseite.

Widsets reiht die installierten Widgets in selbst gewählter Reihenfolge auf, in der Übersicht zeigen sie nur den Widget-Namen, das Widget-Icon und ein Symbol für Ungelesenes. Die eigentlichen Inhalte wie Texte oder Bilder sind erst auf den Detailseiten verfügbar. Diese sind aufs Wesentliche reduziert: Menü, Werbebanner und sonstiges Layout fällt weg. Nokia ist es dabei gelungen, auf dem engem Raum des Handybildschirms Übersichtlichkeit zu wahren und den Anwender mit nur wenigen Tastendrücken zur gewünschten Information zu führen. Nur das Verfolgen eines Weblinks könnte einfacher sein: Widsets öffnet die Verweise nicht direkt im Handybrowser, sondern speichert sie als Lesezeichen auf dem Online-Account für den späteren Abruf per PC ab.