Windows Home Server aufsetzen und ausbauen

Seite 2: Datenlager

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Die Standard-Freigaben wie "Fotos" und "Musik" lassen sich nicht umbenennen. Für die geschäftliche Korrespondenz und derlei sollte der Admin also neue anlegen oder Ordner in der Freigabe "Öffentlich" benutzen. Damit in den anderen Standard-Freigaben nicht versehentlich wichtige Daten landen, entzieht er den Usern dort die Schreibrechte. Aus der Übersicht lassen sich die Standard-Freigaben leider auch nicht entfernen. Über die reguläre Freigabe-Verwaltung im Windows-Server kann der Admin sie zwar löschen, doch dies greift mindestens in die Rechteverwaltung der Home Server Konsole und die Ordnerduplizierung ein – mit nicht vorhersehbaren Nebenwirkungen. Um den weniger versierten Usern das Jonglieren mit Freigabenamen und UNC-Pfaden zu ersparen, verknüpft man als Admin auf dem Client unter dem User-Account die nötigen Freigaben mit Laufwerksbuchstaben ("Netzlaufwerk verbinden" unter "Extras" im Explorer). Nachzuinstallierende Software sollte der Admin übrigens nicht mit dem eingeschränkten Internet Explorer auf dem Remote Desktop herunterladen. Denn der bockt auch schon bei einfachsten Seiten mit Sicherheitsbedenken. Besser lädt man die Installationspakete auf einem Client und kopiert sie in die Freigabe "Software".

Wenn man beim Einbinden einer neuen Festplatte auswählt, dass sie für Backups genutzt werden soll, sichert der Home Server den Inhalt seiner Frei gaben darauf.

Auch Programme, die auf dem Server selbst laufen, sollten ihre Daten in den Freigaben ablegen, damit sie von der Verzeichnisduplizierung und vor allem vom Server-Backup profitieren. Vorsichtshalber sollten sie nicht direkt in die Strukturen unter D:\Shares schreiben. Das bringt die ausgeklügelte Dateiverwaltung des WHS aus dem Tritt. Um Dateien abzulegen, benutzt mal also die Netzwerkfreigaben, die der normale "Speichern"-Dialog in seinem linken Navigationsbalken mit anbietet, oder direkt UNC-Pfade wie \\localhost\Öffentlich\dummy.txt. Bei Programmen, die mit solchen Pfaden nicht zurechtkommen, verbindet man die Freigaben vorübergehend mit einem Laufwerksbuchstaben.

Die einzige Ausnahme ist der SQL-Server, der eine eigene Verwaltungsschicht für die Daten auf der Festplatte mitbringt, die nicht gut mit der Ordnerduplizierung zusammen spielt. Wer große Datenmengen erwartet, spendiert ihm am besten eine eigene Festplatte oder hält ein Eckchen auf der Festplatte frei, die auch das Backup des Servers aufnehmen kann. Als letzte Rettung können die SQL-Daten ihren Platz auch in einem Verzeichnis direkt im Root von D: finden.

Der einzige kostenlose Virenscanner, der sich auf einem WHS installieren lässt, ist ClamWin, die Windows-Version des Open-Source-Programms ClamAV. Allerdings fehlt ihm ein Wächter, der alle Schreibzugriffe überwacht, und die anderen Scanner erreichen bessere Erkennungsraten. Doch die kostenlosen Versionen der Desktop-Scanner verweigern die Installation auf einem Server-Windows. Ohnehin dürfte man sie ja auch nur privat nutzen, sodass sie sich fürs Büro nicht eignen. F-Secure bietet eine Version seines Virenscanners an, die auf dem Home-Server läuft und sich in die WHS-Konsole integriert. Die Installation läuft so ab wie bei jedem anderen Add-In auch: Kopieren Sie die MSI-Datei in den Ordner "Add-Ins" in der Freigabe-Namens-Software auf dem Server. In den Einstellungen der Konsole im Bereich "Add-Ins" erscheint dann ein weiterer Eintrag auf dem Reiter "Verfügbar", von wo Sie ihn mit einem Klick installieren.