Windows Home Server aufsetzen und ausbauen

Seite 3: Server-Backup

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Auch das Backup des Servers ist beim WHS pfiffig gelöst: Wenn er eine neue Festplatte entdeckt (zum Beispiel am USB), bietet die Konsole an, sie dem Speicherpool hinzuzufügen. Im daraufhin startenden Dialog wählt man aus, dass sie zur Datensicherung dienen soll und erlaubt dem WHS, sie zu formatieren. Dann erscheint unter "Computer und Sicherung" auch der Server. Ein beherzter Klick auf "Jetzt sichern" erlaubt die Auswahl der zu sichernden Freigaben und schon landet ein Backup auf der Platte. Mit einem Zeitplan automatisieren lässt sich dieses Backup nicht. Aber da das Backup ja gegen einen Totalausfall aller Serverplatten schützen soll (zum Beispiel bei Blitzschlag oder Feuer), lagert man die Platte am besten anderswo und steckt sie tunlichst nur zum Backup an, sodass ohnehin Handarbeit fällig ist.

Alle Einstellungen, die die Home-Server-Konsole erlaubt, sollte man unbedingt auch dort vornehmen, zum Beispiel die Benutzerverwaltung.

Das Server-Backup enthält nur Daten aus den ausgewählten Freigaben, ein Backup der Client-Backups wird nicht geschrieben. Die Daten des SQL-Servers müssen getrennt gesichert werden. Denn erstens sollten sie ja nicht in den Shares liegen, damit sie sich nicht mit der Ordnerduplizierung verheddern. Und zweitens genügt es nicht, die Dateien einfach zu kopieren. Sonst können die Daten nämlich inkonsistent sein, also einen Zustand enthalten, mit dem der Server später beim Wiederherstellen nichts anfangen kann. Der SQL-Server muss wissen, dass ein Backup verlangt wird und es am besten selbst anlegen. Per Mausklick geht das über das "SQL Server Management Studio", das sich im Startmenü in der Gruppe der SQL-Tools findet. Aus seinem Start-Dialog verbindet man es mit der vorgeschlagenen SQL-Instanz und wählt dann aus dem Baum unter "Datenbanken" die zu sichernde aus.

Auch die Dateien von Program men, die auf dem Server lau fen, sollte man nur über die Netzwerkpfade speichern, um die Ordnerduplizierung nicht aus dem Tritt zu bringen.

Für die Datenbanken kennt Microsofts SQL-Server mehrere "Wiederherstellungsmodelle". Voreingestellt ist "Einfach", bei dem nur die Daten selbst gesichert werden. Das Modell "Vollständig" legt zusätzlich ein Protokoll der Transaktionen an, sodass auch bei Abstürzen zum ungünstigsten Moment kein Datenverlust auftreten sollte. Der Nachteil liegt im größeren Bedarf an Plattenplatz. Microsoft empfiehlt für produktiv genutzte Datenbanken das vollständige Wiederherstellungsmodell. Um es zu ändern, ruft man per Rechtsklick das Kontextmenü der Datenbank auf und wählt "Eigenschaften". Auf der Seite "Optionen" ist es das zweite Drop-Down-Menü von oben. Ins Backup gehören mindestens die drei Datenbanken der SharePoint Services. Wer wie weiter unten beschrieben auch die Windows-Updates über den Server ab wickelt, findet zusätzlich die "SUSDB" des Update Service. Deren Backup würde nur unnötig Plattenplatz fressen, denn die Daten liegen ja für den Notfall noch bei Microsoft vor. Für das Backup öffnet ein Rechtsklick auf die Datenbank das Kontextmenü, das im Untermenü "Tasks" den Punkt "Sichern …" enthält. Die Vorgaben des Backup-Dialogs sind sinnvoll bis auf den Dateipfad in der unteren Liste. Dort fügt man einen Dateinamen mit vollem Pfad hinzu und entfernt den vorgeschlagenen. Wer den Sicherungstyp auf "Vollständig" geändert hat, sichert anschließend auch das Protokoll, indem er denselben Durchlauf wiederholt und im Backup-Dialog den Sicherungstyp "Transaktionsprotokoll" aussucht.

Wer ihn automatisieren möchte, wählt über das Skript-Symbol am oberen Dialogrand den Punkt "Skript für Aktion in Datei sichern" aus. Wir stellen Ihnen ein Batch-Skript zum Download bereit, das diese SQL-Befehle automatisch an den Server schickt und dazu eine Anleitung, wie Sie ein einziges Skript für alle wichtigen Datenbanken zusammenstellen.